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Margaret Qualley (links) und Geraldine Viswanathan überzeugen in Ethan Cohens erstem Solo-Werk.

Florida im Jahr 1999. Jamie (Margaret Qualley), ein zügelloser Freigeist, wurde soeben von ihrer Freundin Sukie rausgeschmissen. Um das Ganze zu verarbeiten, muss ein Tapetenwechsel her. Ein Road Trip nach Tallahassee, gemeinsam mit ihrer nerdigen Freundin Marian (Geraldine Viswanathan), soll es richten. Um Geld zu sparen beschließt das Duo einen PKW an ihr Reiseziel zu überführen, doch durch eine Verwechselung bekommen die beiden den falschen Mietwagen, in dessen Kofferraum sich Hehlerware befindet und schon bald heften sich jede Menge krumme Gestalten dem ungleichen Gespann an die Fersen. So müssen die Freundinnen nicht nur miteinander klarkommen, sondern sich auch ihren dilettantischen Verfolgern entledigen.

Die beiden Brüder Ethan und Joel Cohen lieferten einige der prägensten Werke der neueren Kinogeschichte ab. Von „Fargo“ über „The Big Lebowski“ bis hin zu „No Country For Old Men“, viele der Filme, der aus dem kalten Minnesota stammenden Filmemacher, genießen heute Kultstatus. Um so erstaunlicher, dass die beiden kürzlich ankündigten, nach jahrzehntelanger Zusammenarbeit erst einmal getrennte Wege gehen zu wollen. Gesagt, getan. Und mit „Drive Aways Dolls“ macht Ethan Cohen, der Drehbuch und Regie unternimmt, schon mal den Anfang. Dabei stechen vor allem die Hauptfiguren des Films hervor. Während bislang eher mittelalte Männer aus dem amerikanischen Hinterland die tragenden Rollen in den Werken der Cohens spielten, sind es diesmal zwei junge, lesbische Frauen, was wiederum dem aktuellen Zeitgeist entspricht. Die beiden Schauspielerinnen machen ihre Sache dabei auch hervorragend und agieren sehr natürlich miteinander. Vor allem die aus der Netflix-Serie „Maid“ bekannte Margaret Qualley hat echtes Starpotential. Insgesamt liefert Ethan Cohen mit seiner Soloarbeit ein klassisches Roadmovie-Abenteuer mit Tempo und vielen skurillen Einfällen, bei dem aber nicht jede Pointe zündet. An die großes Klassiker der Cohen Brüder reicht dieser neuste Streich somit zwar nicht heran, aber Fans derer Frühwerke wie „Raising Arizona“ werden hier sicher auf ihre Kosten kommen.

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Erscheinungsdatum: 23. Mai 2024
Laufzeit: 84 Min. / FSK: 16

Autor: Alexander Koschny

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