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Bankenfusion: Von Lindau über Leutkirch bis Laupheim reicht das Gebiet

„Wir haben ein großes Vertrauen“



Foto: Julian Aicher
Der Vorstand der neuen Volksbank Allgäu Oberschwaben eG bei seiner Pressekonferenz am Freitagvormittag (5.7.2024) in Leutkirch. Unser Bild zeigt von links nach rechts: Werner Mayer und Josef Hodrus (beide bisher VBAO), Stephanie Bernickel und Markus Langner (beide bisher Laupheim-Illertal). Die Aufgabenverteilung unter den vier Vorstandsmitgliedern ist wie folgt: Josef Hodrus ist Vorstandssprecher und zuständig für die Ressorts Firmenkunden, Vermögenskunden, Vorstandsstab und die Immobilientöchter; Stephanie Bernickel verantwortet die Bereiche Privatkunden, Bauen und Wohnen sowie das Marketingmanagement und die Vertriebssteuerung;  Markus Langner (rechts) vertritt die Bereiche Unternehmensentwicklung, Gesamtbanksteuerung, Interne Revision, Compliance und Beauftragtenwesen; Werner Mayer (links) ist zuständig für Personal, Unternehmensdienste, Marktfolge aktiv und Sanierung. Der künftige Aufsichtsrat für das fusionierte Bankhaus umfasst folgende Personen: Jürgen Wälder (AR-Vorsitzender), Alexander Schöllhorn (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender), Armin Briechle, Thomas Fritz, Stefan Halder, Oliver Herkommer, Susanne Jork, Birgit Maurer, Arno Müller, Norbert Näher, Michaela Reißle, Karl Schneider, Dr. Michael Stender und Oliver Stotz. Hinzu kommen noch gemäß Mitbestimmungsgesetz sieben AR-Mitglieder, die von der Belegschaft entsandt werden.

Leutkirch / Laupheim – „Lust, Neues zu wagen. Ehrgeiz. Veränderungsbereitschaft. Zukunft gestalten. Mut. Vertrauen.“  So die grundsätzlichen Losungen der neuen Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG. Also des Zusammenschlusses der bisherigen Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG (VBAO) und der Volksbank-Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG. Mit einer Bilanzsumme von „knapp über fünf Milliarden Euro“. Für eine Kundschaft gut 140.000 Personen. In einem Gebiet von Laupheim bis Lindau. „Wir haben total Mut. Wir haben ein großes Vertrauen“, sagte Vorstandssprecher Josef Hodrus bei der Pressekonferenz zu dieser Fusion in der Volksbank-Zentrale an der Leutkircher Bahnhofstraße am Freitagvormittag (5.7.). Unter den 129 Genossenschafts-Banken in Baden-Württemberg kommt der neue Bund von Laupheim bis Lindau auf Platz 10.

Karte erstellt von Diplom-Geograph Ulrich Grebe

Das Geschäftsgebiet der zusammengegangenen Bank reicht von Lindau bis Laupheim. Man ist in der Fläche mit 20 Filialen und zusätzlich mit 19 SB-Filialen vertreten. 

Wer bisher Kundin oder Kunde der Volksbank-Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG ist, merkt bei der eigenen Kontoverwaltung ab November eine Änderung. Denn dann gibt’s für diesen Kundenkreis eine neue IBAN-Nummer (für die „Leutkircher“ belibt alles beim alten). Vorständin Stephanie Bernickel von der bisherigen Volksbank-Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG ist überzeugt davon, dass die technische Fusion glatt vonstatten geht. „Wir haben eine außerordentlich gute Technik“, bekräftigt ihr neuer Leutkircher Vorstandskollege Josef Hodrus.

Lob der Dezentralität

Eine Bilanzsumme von gut fünf Milliarden Euro. Mehr als 140.000 Kundinnen und Kunden. Zahlen, die ziemlich wuchtig wirken. Zu groß? Nein, sagte Vorstandssprecher Josef Hodrus am Freitag. Denn: „Die Größe brechen wir herunter auf unsere Regionen“: Es werde keine neues Zentralgebäude errichtet. Ganz im Gegenteil: Die neue Volksbank trete „dezentral“ auf. Mit all ihren Filialen von Laupheim bis Lindau. In der Fläche tief verankert (administrativ in sechs Regionen gegliedert), sei man der kompetente Partner des Mittelstands, der Gemeinden und der insgesamt mehr als 140.000 privaten Kundinnen und Kunden. Die Bank stützt sich nach der Fusion, die rückwirkend zum 1. 1. 2024 in Kraft tritt, auf das Kapital und die Treue von fast 82.000 Genossenschaftsmitgliedern.

Signal ans Personal: Wir brauchen Euch alle

Daraus folgt die frohe Botschaft für die 644 Beschäftigten (darunter 49 Azubis), die die beiden Vorgänger-Institute in den neuen Zusammenschluss mitbringen: „Wir brauchen alle helfenden Hände.“  Mithin seien keine Kündigungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorgesehen, führte Vorstandssprecher Josef Hodrus aus. Die geplante vielfältige Struktur werde mit vergleichsweise viel Homeoffice der Belegschaft geschultert. Josef Hodrus: „Wir sichern Arbeitsplätze langfristig dezentral.“ Die auf der Straße von und zur Stelle in Bankgebäuden verbrachte Lebenszeit der Mitarbeitenden werde so kürzer. Fusionsbedingte Einsparungen ergäben sich etwa durch eine vernetztere, direktere Innenrevision, erläuterte Vorstandsmitglied Markus Langner (bisher Laupheim). 

Glasklare Voten

Das Ganze sei jetzt von den Vertreterversammlungen der Banken mit großer Mehrheit gutgeheißen worden. In Wangen, wo sich die Delegierten der bisherigen VBAO versammelt hatten, gar mit 100 Prozent Zustimmung; in Laupheim gab es 96,5 Prozent. Dass das neue Netz dann auch „widerstandsfähiger bei wirtschaftlichen Schwankungen“ wirke, zeige sich schon jetzt. Etwa bei Baukrediten. Da sei „die Handbremse gelöst“, stellte Vorstandssprecher Josef Hodrus freudig fest. Sinnvoll fände er es dennoch, wenn der Staat wieder mehr Geld für Sozialen Wohnungsbau ausgeben würde. Der hiesige Landtagsabgeordnete Raimund Haser zeige sich hierfür aufgeschlossen und sehe die Problematik.

Zur Fusion der Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG und der Volksbank-Raiffeisenbank Laupheim-Illertal eG gibt es einen kurzen Film. Dieser lässt sich mit Klick darauf https://www.volksbank-allgaeu-oberschwaben.de/fusion.html anschauen (siehe auch Link unten).
Julian Aicher

Auf drei Fahnen vor der Zentrale Leutkirch der Volksbank Allgäu Oberschwaben eG ist zu lesen „Für die Heimat“, „Für die Menschen“ uns „Morgen kann kommen“. Foto (5.7.): Julian Aicher



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