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Gemeinsame Sitzung der Gemeinderäte aus Leutkirch, Isny und Wangen

Vom Nahwärmenetz bis zum Starkregenrisikomanagement



Leutkirch – „Das ganze Gebiet entlang der Landesgartenschau“ in Wangen wird über ein Nahwärmenetz von einer Holz-Hackschnitzel-Zentrale aus beheizt werden. So Oberbürgermeister Michael Lang beim Allgäu-Dreieck-Treffen der Gemeinderäte Wangen, Leutkirch und Isny am Montagabend in der Festhalle Leutkirch. Langs Leutkircher Amtskollege Hans-Jörg Henle wies dort darauf hin, dass so gut wie die ganze Altstadt in Leutkirch  bald aus mehreren erneuerbaren Energiequellen erwärmt werde. Neben zwei Biogasanlagen und Pfleiderer/Thermopal könnte zu ihnen womöglich bald auch die Milei Adrazhofen gehören. Isnys Rathaus-Chef Rainer Magenreuter erwähnte jahrelange Erfahrungen mit solchen Nahwärme-Systemen. Näher ging Magenreuter dann auf einen weiteren Gesichtspunkt all dieser Bemühungen ein: die Folgen der Klimaveränderungen.

Heftige, manchmal unerwartete Hochwässer. Zwischen Biberach und Isny haben sie schon mindestens einen Toten gefordert. Nach den schweren Schäden im rheinland-pfälzischen Ahrtal im Sommer 2021 geht die Stadt Isny jetzt ein Starkregenmanagement an. Bürgermeister Rainer Magenreuter berichtete am Montagabend, damit sei ein Fachbüro beauftragt, das teils tagelang Datensätze bearbeite, um Starkregenereugnisse und das Gefährdungspotenzial zu simulieren.

Während Leutkirch bereits über ein größeres Solarfeld an der Autobahn verfügt und unter anderem in Gebrazhofen und Reichenhofen ähnliche „Parks“ ermöglichen möchte, berichtet Oberbürgermeister Michael Lang aus Wangen: „Wir planen jetzt den ersten Solarpark.“ Was sich da entlang der A 96 tue, werde teils von einer „interessierten Nachbarschaft“ beäugt. Auch kritisch. Der Wangener Rathauschef setzt derweil auf die „schweigende Mehrheit“. Lang ergänzt: „Windkraft – da haben wir kein Potenzial.“ Sein Leutkircher Amtskollege Hans-Jörg Henle verwies am Montagabend stattdessen auf mehrere mögliche Windtürme auf Leutkircher Markung  „bei Legau“. Etwas genauere Ortsangaben hat dieBildschirmzeitung bereits im Oktober veröffentlicht.

Oberbürgermeister Henle nennt 20 Millionen Euro, die der Gemeinderat für Nahwärmeleitungen in und um die Altstadt bereitgestellt habe. Die wohligen Temperaturen in diesen Rohren stammen aus zwei Biogasanlagen. Verstärkung gibt’s dann von Pfleiderer – ja vielleicht bald sogar von der Milei. Leutkirch errichte außerdem einen Vier-Gruppen-Kindergarten als „energieautarkes Gebäude“.

Kraftstoff für Omnibusse von Allgäuer Wiesen

Isnys Rathauschef Rainer Magenreuter berichtete vom teils banalen Alltag der Energiewende. „Als der Krieg in der Ukraine begann, da wollte jeder einen Anschluss an das Nahwärmenetz“, versorgt mit zentralen Hackschnitzelöfen, „aber inzwischen sind die Anträge wieder weniger geworden“. Seine Stadtverwaltung habe sich derweil gegen Ende Oktober mit „Energienotstand und Krisenbewältigung“ befasst. Magenreuter: „Wir haben dieses Wochenende getestet, wie das Rathaus ohne Anschluss ans Stromnetz“ weiter verwalten könne. Nicht zuletzt stehe jetzt fest: „Die Sirenen funktionieren in Isny.“ 

Zuversicht zeigte Rainer Magenreuter bezüglich Energie von Bauernhöfen. „Das Thema Biogas ist ein ganz großes Thema.“ Einer der größten Betriebe dieser Art arbeite auf Isnyer Markung. Schwerpunkt dort: Bio-LNG, also Gas auch für Omnibusse aus Gülle. Nebenwirkung: Unter so abgeernteten Wiesen entsteht mehr Humus.

80 Prozent allen Stroms aus Erneuerbaren Energien. So strebt es die Bundesregierung an. „80 bis 100 Prozent“ nennt der Kreistag von Ravensburg jetzt als Ziel. 100 Prozent – geht das? Ja – zumindest in den Kreis-Gemeinden Amtzell, Aitrach, Argenbühl, Ebenweiler, Horgenzell und Kisslegg. Kisslegg seit 2023. Wie das dort möglich war, schildert dieBildschirmzeitung auf der Kißlegg-Seite.

Mit diesem Artikel endet unsere Berichterstattung über das gemeinsame Gemeinderatssitzung der drei Allgäustädte Leutkirch, Wangen und Isny.




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