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34 Mitglieder aus der Region Leutkirch – Isny – Bad Wurzach

Lions-Club Leutkirch blickt auf erfolgreiches Jahr 2023 zurück



Foto: Ulrich Gresser
Robert Stützle, Waldemar Westermayer, Uwe Heizmann und Manfred Schraag (von links) beim Pressegespräch.

Leutkirch – Robert Stützle, Waldemar Westermayer und Manfred Schraag haben eines gemeinsam: Sie alle waren schon einmal Präsident des Lions-Clubs Leutkirch. Gemeinsam mit dem aktuellen Präsidenten Uwe Heizmann zogen sie bei einem Pressegespräch in Bad Wurzach eine Bilanz über das Jahr 2023.

Der aktuelle Präsident Uwe Heizmann erläuterte zunächst die Clubstrukturen eines Lions-Clubs.

93-jähriges Gründungsmitglied

Aktuell hat der 1965 gegründete Club 34 Mitglieder aus der Region Leutkirch, Isny und Bad Wurzach, darunter ein Gründungsmitglied, das mit 93 Jahren sich immer noch aktiv bei den monatlichen Clubtreffen einbringt. Der Club sieht seine Aufgabe darin, Aktivitäten („Activities“) durchzuführen, um damit Geld zu generieren, mit dem verschiedene soziale Projekte („Charities“) durchgeführt werden können.

Der legendäre Lions-Flohmarkt

Die großen Projekte im vergangenen Jahr waren der große Flohmarkt im Juni im Hasenheim in Leutkirch, eine der Haupteinnahmequellen seit mehr als 25 Jahren, und der Adventskalender. Der Flohmarkt, der Kultstatus genießt, wird in diesem Jahr erst am 14./15. September stattfinden. Der Grund ist die schlechte Lüftungssituation der Lokalität, was im Hochsommer durchaus zum Problem werden kann.

Die Berlin-Reise

Das zweite Projekt, um Geld zu sammeln, ist seit einigen Jahren der Verkauf des Adventskalenders, der von den von Geschäftsleuten aus der Region gestifteten Preisen lebt. Einen besonders attraktiven Preis steuert dabei Waldemar Westermayer bei; der Vorgänger des aktuellen Präsidenten (wie alle Lions-Präsidenten auf ein Jahr gewählt) war bekanntlich für einige Jahre Mitglied des Deutschen Bundestages gewesen und hat aus dieser Zeit noch ein gutes Verhältnis zu seinen Abgeordneten-Kollegen, die ihm gerne immer noch als Hauptpreis eine Reise in die Bundeshauptstadt zum Besuch des Bundestages spendieren.

„Aktiv für bürgerliche, kulturelle, soziale und allgemeine Entwicklung der Gesellschaft“

Ziele und ethische Grundsätze des Lion-Clubs umriss Manfred Schraag mir diesen Worten: „Die Grundsätze eines guten Staatswesens und guten Bürgersinns zu fördern und aktiv für bürgerliche, kulturelle, soziale und allgemeine Entwicklung der Gesellschaft einzutreten.“ „Beim Flohmarkt sind in der Vorbereitung etwa beim Einsammeln der gestifteten Gegenstände und bei der Organisation alle Mitglieder und ihre Familien beteiligt – und das ehrenamtlich“, berichtet Manfred Schraag.

Wo geholfen wird

Waldemar Westermayer, dem die Finanzverwaltung des Fördervereines obliegt, über den die Verteilung der Spenden und des durch die Aktionen eingenommenen Geldes abgewickelt wird, hatte einige Beispiele parat. Jährlich unterstützt der Lions-Club-Förderverein die Sprachförderung in Kitas, die erst im letzten Jahr von 10.200 € auf 11.700 € angehoben wurde. Das Projekt „Lebenshilfe“ für Grundschüler und Schüler an weiterführenden Schulen, bei dem es um die Lösung von Konflikten bzw. Konfliktvermeidung geht, mit 10.000 €. Zehn Schulklassen in Bad Wurzach und Seibranz werden Tipps zur Gesundheitsvorsorge und für gesunde Ernährung gegeben; dafür geben die Lions 4500 € im Jahr, derselbe Betrag, den auch die AOK dazu gibt. Aber auch wenn akute Notsituationen entstehen, etwa bei der Flutkatastrophe im Ahrtal oder dem Erdbeben in Syrien und der Türkei, leistet der Lions-Club über seinen Förderverein rasche Hilfe, wie Robert Stützle erklärt.

Waldemar Westermayer erzählt weiter: Die SZ-Nothilfe bekommt seit Jahren 2000 € per annum; mit demselben Betrag wird die St. Anna-Stiftung in Leutkirch unterstützt. Die Mitglieder organisieren zum Beispiel auch für das Stephanuswerk in Isny alljährlich ein Sommerfest und eine Adventsfeier. Das DRK Leutkirch bekam 2023 zur Anschaffung eines Notstromaggregates 2000 €. Bei einer außerordentlichen Sitzung des Fördervereines im Herbst erhielt die neugegründete Bürgerstiftung Bad Wurzach 5000 € zugesprochen. Unterstützt wurde auch unter anderem die Kunstschule Sauterleute in Leutkirch oder der Kinderschutzbund in Isny. Gut angelegt waren nach Meinung der Lions-Mitglieder auch die 1000 € für die beiden Vorträge zur Drogenprävention mit dem Titel „Du bist der Pilot in deinem Leben“, mit denen rund 700 Schüler in Leutkirch erreicht werden konnten. Aber auch die Senioren bekamen und bekommen hochwertige Veranstaltungen gesponsert, zum Beispiel Aufklärung über den „Enkeltrick“. Über den satzungsgemäßen Zweck der eingehenden Anträge, wofür die Spenden des Fördervereines ausgegeben werden sollen, entscheidet die Mitgliederversammlung.

Wie wird man Mitglied?

Uwe Heizmann beantwortet bereitwillig die Frage, wie man Mitglied des Lion-Clubs werden kann: Ein Mitglied schlägt ein Neumitglied vor. Über den Vorschlag wird im Rahmen der Clubabende diskutiert und wenn kein Veto eingelegt wird, erfolgt eine Einladung zu einer Veranstaltung, wo dann der „Neu-Lion“ entscheiden könne, ob er wirklich Mitglied werden möchte. Von den Mitgliedern wird eine aktive Teilnahme erwartet und sie sollen nach Möglichkeit an mindestens der Hälfte aller Treffen anwesend sein. Guter Leumund, charakterliche Eignung und Bewährung im Beruf werden erwartet. Ziel eines Lions-Clubs ist es, im freundschaftlichen Miteinander Gutes zu tun. Die politische Gesinnung, Religion oder Herkunft spielen bei der Auswahl des Kandidaten keine Rolle. Manfred Schraag betonte, was einen Lions-Club stark macht: „Jeder bringt seine Kompetenzen ein!“ Das gelte auch für die Rolle der Frauen.

Hochkarätige Referenten

Zu ihren Clubabenden werden oft hochkarätige Referenten eingeladen wie etwa Sozialminister Manfred Lucha oder der ehemalige Bundeswehrgeneral und Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Wolfgang Schneiderhan. Oder man wirft, zum Beispiel, bei einem Besuch einen Blick hinter die Kulissen des Theater Memmingen.

Einen Blick in die Zukunft erlaubt sich der Lions-Club Leutkirch auch: Man verhandelt aktuell mit einem Club über eine Partnerschaft, nachdem die „Jumelage “ mit der Olympia-Stadt von 1968, Grenoble, wegen Überalterung der dortigen Mitglieder vor wenigen Jahren eingestellt worden war.




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