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Nachtrag zur Gemeinderatsitzung am 6. Mai

Das Licht brennt jetzt wieder bis 1.00 Uhr nachts



Leutkirch – „Die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung wird um eine Stunde von 5 auf 4 Stunden in den Zeitraum von 1 Uhr bis 5 Uhr zurückgenommen.“ Das beschloss der Leutkircher Gemeinderat am 6. Mai. Eine Rätin stimmte dagegen. Damit geht die Straßenbeleuchtung in Leutkirch erst um 1.00 Uhr in der Nacht aus.

Bisher galt: Ab Mitternacht wird’s dunkel. So hatte es der Gemenderat am 7. November 2022 beschlossen. Ziel: Energie sparen. Und tatächlich verbrauchte die Straßenbeleuchtung danach im Jahr 2023 insgesamt nur noch 590.295 Kilowattstunden – statt 642.823 Kilowattstunden 2022. Doch andererseits gingen bei der Stadtverwaltung wegen der Lichtabschaltung schon ab 24.00 Uhr „laufend Beschwerden aus der Bevölkerung“ ein. So berichtete es die Tischvorlage des städtischen Umweltbeauftragten Michael Krumböck bei der Gemeinderatssitzung.

Vor allem bei der jüngsten „sehr erfolgreichen“ Musiknacht seien „etliche Leute nicht erfreut darüber, dass wir um zwölf Uhr die Beleuchtung löschen“, erklärte Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle. Dem hielt Stadtrat Berthold König (Bürger-Forum/BF) entgegen: „Das finde ich schon paradox.“  Die auf Mitternacht vorverlegte Nachtabschaltung diene schließlich dem Klimaschutz. Und da „müssen wir echt was tun“, forderte König. Wenn schon mehr Strom für länger strahlende Straßenlampen verwendet werde, sei es notwenig, „dass man in anderen Sachen vorangeht“.  Beispiel: Die „letzten acht Jahre“ sei „keine PV-Anlage von der Stadt gemacht“ worden. Also keine zusätzlichen Kilowattstunden aus Solarmodulen auf städtischen Gebäuden.

Lampen mit Bewegungsmelder vorgeschlagen

Dazu erklärte OB Henle: „Wir haben viel erreicht – aber noch mehr vor uns.“  Leutkirch sei da schon „vorbildlich unterwegs“. Etwa mit LED-Lampen. BF-Fraktionschef Gottfried Härle regte an, mehr Lampen mit einer Ein- und Abschalttechnik auszurüsten. die nur dann für Beleuchtung sorge, wenn sich jemand in der Nähe aufhalte. Härles BF-Fraktionskollege Florian Huthwelker schlug dann vor, zu prüfen, ob solche Technik noch mehr „in bestehenden Lampen zu integrieren“ wäre.

Dem Wunsch aus dem Rat, zu bestimmten Anlässen – wie dem Kinderfest –  länger für Licht zu sorgen, entsprach Oberbürgermeister Henle mit der Ankündigung, diese Möglichkeiten prüfen zu lassen. Ob Dunkelheit die Festfreude trübe, könne er selbst nicht beurteilen, denn: „Ich war immer vor eins daheim.“ Das Stadtoberhaupt blieb bei seiner Zusicherung: „Wir klären das.“

Damit gab sich Stadträtin Dr. Brigitte Schuler-Kuon nicht zufrieden. Wegen der „Klimabestrebungen“ betonte sie: „Ich will die Abschaltzeit bei zwölf belassen.“ Bei der Gegenstimme von Brigitte Schuler-Kuon hoben alle anderen Ratsmitglieder die Hand zum Ja, künftig erst wieder um 1.00 Uhr die Straßenbeleuchtung zu löschen. Ab 5.00 Uhr morgens erstrahlt sie dann wieder.
Julian Aicher




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