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Aus dem Gemeinderat

Sieben Hektar Sonnenstrom-Freilandfläche „für eine Wende in der Energieversorgung“



Kißlegg – Reichlich. In Kisslegg entstehen übers Jahr so viele elektrische Kilowattstunden aus günstig heimischen erneuerbaren Energiequellen wie gleichzeitig insgesamt am Ort verbraucht werden. Also 100 Prozent. Damit ist die Mehr-Seen-Gemeinde anderen weit voraus. Kein Grund für den Gemeinderat, jetzt stehenzubleiben. CDU-Fraktionschef Christoph Dürr sagte am Mittwochabend bei der Gemeinderatssitzung im Neuen Schloss: „Für eine Wende in der Energieversorgung brauchen wir noch einige Freiflächenanlagen.“ Zum Beispiel jetzt bald ein sieben Hektar großes Feld östlich von Schorren 1. 

Damit bei solchen Freiflächen-Kraftwerken „kein Wildwuchs entsteht“, habe das Rathaus Kisslegg ein Konzept erstellt, „das andere Orte übernehmen“. So Bürgermeister Dieter Krattenmacher am Mittwochabend.

Zweifache Ernte

Bei „Schorren 1“ ergebe sich ein beachtlicher Vorteil: Dank „Agri-PV“ – also einem System für Photovoltaik (PV)    u n d    Landwirtschaft – könne „sozusagen auf zwei Ebenen geerntet werden“. Sowohl oben aus den Solarmodulen als auch unten auf Wiesen oder Ackerland. Bau- und Umweltamtsleiter Manfred Rommel: „Jetzt kommt das Formale.“ Denn „wenn wir Baurecht im Außenbereich schaffen“, verlange dies einen „geänderten Flächennutzungsplan“.  Dieser verwalterische Aufwand bringe es mit sich „dass wir uns mindestens ein halbes Jahr damit befassen“, erläuterte Rommel. Dazu gehöre die „Anhörung von zwanzig bis fünfundzwanzig Trägern öffentlicher Belange“.  Auf den sieben Hektar östlich von Schorren 1 ergebe sich derweil noch ein wesentlicher Vorteil:  „Die Träger der Module sind so schwenkbar, dass auch größere Maschinen durchfahren können.“

„Sinnvoller geht’s nicht“

SPD-Fraktionsoberhaupt Josef Kunz freute sich: „Das Ganze ist ja auch abgelegen“. Sein Kollege von der Grün Offenen Liste (GOL), Dr. Andreas Kolb, meinte, so ergebe sich insgesamt „vielleicht auch ein Pilotprojekt“.  CDU-Rätin Daniela Frick: „Sinnvoller geht’s eigentlich gar nicht.“ Einstimmig stimmte der Rat der entsprechenden Verwaltungsvorlage zu. 

Sonnnig-energisch zeigte sich der Rat auch für Anträge innerorts. Etwa auf eine Parkplatz-Überdachung mit Solarmodulen an der Asamstraße 12. Während FWV-Rat Werner Schuwerk dem Ganzen „ohne Begeisterung, aber für die Energiewende“ zustimmte, bestätigte Dr. Andreas Kolb von der GOL: „Sieht gewöhnungsbedürftig aus, aber es erfüllt einen Zweck.“




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