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Kommentar

Schon heute eine Zahl für die Zukunft



113%. Mehr als 100 % aller elektrischen Kilowattstunden, die in Kißlegg pro Jahr aus den Steckern fließen, stammten 2024 aus Biogasanlagen, Sonnenstromplatten und Wasserkraftanlagen auf Markung Kißlegg. So die „tolle Zahl“, die Netze BW-Mann Martin Wirbel am 15. Januar im Gemeinderat nannte. Bei dem Wert von 113 % handelw es sich um „die komplette Erzeugungsmasse gegenüber der kompletten Verbrauchsmasse! auf der Gemarkung Kißlegg.

Dass es sich dabei wirklich um eine „tolle Zahl“ handelt, zeigt ein Vergleich zum Rest von Deutschland. Zwischen Kiel und Konstanz entstanden 2024 insgesamt 56 % aller Strom-Kilowattstunden, die Deutschland verbrauchte, aus erneuerbaren Energiequellen. Also immerhin schon deutlich über die Hälfte. (So das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme / ISE in Freiburg.) Noch in den frühen 1990er Jahren hatten Stromkonzerne versichert, diese natürlichen Kräfte (Sonne, Pflanzenwachstum / „Bioenergie“, Erdwärme, Wasser-, Wellen- und Windkraft) könnten bestenfalls 4 % der in Deutschland verwendeten Elektrizität liefern. Heute sind es gut 13 mal mehr. Erstaunlich.

Die bisherige Bundesregierung strebt 80 % bis 2030 für ganz Deutschland an. Der Kreis Ravensburg 80 bis 100 % bis zum Jahr 2030. Kißlegg allerdings zeigt, wo’s langgeht. Und zwar schon heute. Hier stammen bereits jetzt (Jahr 2024) 113 % aus Erneuerbaren Energien. Damit ist der Mehr-Seen-Ort eindeutig seiner Zeit voraus. Um mindestens fünf Jahre.

Noch schöner: Dass Kißlegg da nicht allein liegt, zeigen andere Gemeinden im Kreis. Zum Beispiel Amtzell, Argenbühl, Ebenweiler oder Horgenzell. Solche Ergebnisse kamen in all diesen Orten vergleichsweise unaufgeregt zustande. Mehr Machen, weniger Schwätzen. Noch schöner daran: Erneuerbare Energien sind billiger als andere Energieträger. Ob die genannten Orte im Kreis Ravensburg daraus gar ein Fremdenverkehrsangebot schaffen könnten? Etwa mit Radtouren zu den vorbildlich kleinen Kraftwerken dort. Frei nach dem Motto: „100 % erneuerbare Energien – 100 % Erholung.“ 
Julian Aicher

Transparenzhinweis: Bildschirmzeitung-Reporter Julian Aicher unterhält in Leutkirch-Rotismühle ein Informationsbüro zu erneuerbaren Energien (www.rio-s.de). Dies unter Solarmodulen auf dem Dach und neben Aichers Kleinwasserkraftwerk. Dass die Entwicklung in ganz Deutschland zwar nicht so schnell wie in Kißlegg verläuft, aber durchaus „sonnige Aussichten“ ermöglicht, zeigt Aicher in der aktuellen Kolumne seiner Kommentarreihe „Echt Erneuerbar“ hier: https://www.direktverlag.de/rios/echt.htm




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