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Lob für die Entwicklung des ehemaligen Spital-Weilers durch Christian Skrodzki

Heimatpfleger tagten in Bärenweiler



Foto: Stephan Wiltsche
Bärenweiler in der Vogelschau. Osten ist hier links. Die Kirche, links an das Hauptgebäude angeschlossen, ist geostet.

Bärenweiler – Die Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege im württembergischen Allgäu hatte zur Jahreshauptversammlung nach Bärenweiler (bei Kißlegg) eingeladen, an einen geschichtsträchtigen Ort, der sich in besonderer Weise dafür anbot. Bei dieser Anlage mit Umfassungsmauer, Spitalgebäude, Kapelle, Pfarr- und Mesnerhaus und verschiedenen Wirtschaftsgebäuden handelt es sich nämlich um ein selten gut erhaltenes, denkmalgeschütztes Ensemble, das 1619 von Maria von Hohenems und ihrer Schwester als Selbstversorgungsanstalt für Adlige, aber auch für Alte und Pflegebedürftige gestiftet worden war.

Die Achse des Hauptgebäudes mit angeschlossener Kirche weist zum Sonnenaufgang am 15. August. Das hat Heimatpfleger Stephan Wiltsche herausgefunden. Am 15. August feiert die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt. Das Hochaltarbild in der Kirche in Bärenweiler zeigt die Krönung Mariens. Ein zweites Lichtphänomen: In den Tagen um Mariä Lichtmess (2. Februar) fällt der Lichtstrahl der Abendsonne genau auf den Altar (nachstehendes Bild). Grafik oben: Stephan Wiltsche; nachstehendes Foto: Stephan Wiltsche

Lichteinfall durch die gesamte Gebäudeachse (Kirche plus Spitalhauptgebäude) – fotografiert von Stephan Wiltsche am 2. Februar 2024 (Mariä Lichtmess). Der Strahl der Abendsonne zielt genau auf den Hochaltar mit dem Bild der Krönung Mariens.

Nach dem Verkauf durch den Fürsten von Waldburg-Zeil an den durch verschiedene Sanierungsmaßnahmen bekannten Christian Skrodzki sieht dieser die Gelegenheit und Aufgabe, diese historische Anlage einer zeitgemäßen Nutzung mit Hotel, Restaurant, Event-Stadel, Tagungsgebäude, Ferienwohnungen, Senioren-WG, Kindergarten, Schaubäckerei-, brauerei- und brennerei, Kompakthäusern u.a. zuzuführen. Ein Gang durch die weiträumige Anlage zeigte den Vereinsmitgliedern einerseits die erstaunlich gut erhaltene Substanz, andererseits die enormen Möglichkeiten einer auch im Interesse der Heimatpflege sinnvollen Nutzung.

Maria von Hohenems, Stifterin der Kirche in Börenweiler. Das Gemälde stammt von 1625.

Künstlerisch eindrucksvoll ist besonders die frühbarocke Kapelle. Mit einem Kurzvortrag zeigte der Vereinsvorsitzende Stephan Wiltsche, dass diese Kapelle (so wie auch viele andere Kirchen) nach alter Sitte nach Osten ausgerichtet ist und dass sie am 15. August 1619 (an Mariä Himmelfahrt) eingemessen wurde, vermutlich durch den damals bekannten Wangener Landvermesser J.A. Rauch. Interessanterweise trifft der Sonnenstrahl am 2.2. (Mariä Lichtmess!) den Gang des Kirchenschiffs entlang direkt auf den Altar.

Blick nach Osten zu den Altären. Foto: Hans Knöpfler

Nach Erledigung der Vereinsformalitäten berichtete Wiltsche von den Aktivitäten des Vereins: Von der Baumpflanzaktion, dem Kulturlandschaftskataster mit ca. 6500 Objekten, der derzeit digitalisiert wird, und von den Planungen zum Bauernkriegsjubiläum 2025. Schließlich begründete er seine Stellungnahme gegen die geplanten Windräder, die das Landschaftsbild in der einmaligen Kulturlandschaft des württembergischen Allgäus zerstören würden.
Berthold Büchele

Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Heimatpflege Württembergisches Allgäu in der großen Scheune in Bärenweiler. Foto: Hans Knöpfler

Die Heimatpfleger am Kaplaneihaus. Foto: Hans Knöpfler




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