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Leserbrief

Die WEA vor der Haustür



Zum Widerstand gegen Windkraft in Oberschwaben und im Allgäu

Wie Pilze aus dem Boden nach einem warmen Herbstregen explodiert die Anzahl von örtlichen BIs, welche sich gegen die Errichtung von WEA (= Windenergieanlagen; Anm. d. DBSZ-Red.) stellen. Unter ihnen mir bekannte Personen, die sich schon Jahrzehnte für unsere Natur in verschiedensten Themen eingesetzt hatten. Ihnen ist ohne Zweifel eine uneigennützige Motivation für den Erhalt unserer Natur abzunehmen.

Nun bin ich selbst in verschiedensten Themenbereichen fast täglich in Sachen Natur unterwegs. Was mir auffällt ist, dass viele der über Nacht zu Naturschützern mutierten Gegner der WEA die letzten Jahre nirgends bei nicht minder wichtigen Themen des Naturschutzes zu sehen waren oder sich durch Spenden dafür engagiert hatten. Nur zwei von vielen Beispielen: Flächenverbrauch durch (Gewerbe-)Siedlungen oder bei Pestiziden, beides in Zusammenhang mit dem Artensterben. Wo waren hier all diese Naturschützer? Darum ärgert mich besonders, wenn die BIs in ihren Namen mit „Natur…“ sich selbst titulieren

Ehrlicher wäre hier das Eigeninteresse der BI-Mitglieder, sich auf ihre Interessen zu beziehen.

In der Vorgehensweise der BIs sehe ich einen Missbrauch des Bezugs auf die Natur, das den Naturschutz diskreditiert. Als Naturschützer ist man oft auch persönlichen Angriffen ausgesetzt, wenn man nicht die stets vorgebrachten Argumente Arbeitsplätze, Wohnraum, Nahrungsproduktion im Sinne der meist ebenfalls eigennützigen Interessen unwidersprochen hinnimmt. Als Naturschützer muss man glaubhaft, authentisch in seiner eigenen Motivation und Handeln sein. Die WEA-Gegner begehren nun auf, scheinbar im Namen des Naturschutzes, und meinen doch meist die WEA vor ihrer eigenen Tür. Natur gibt es aber überall! Leider übersieht dies der eine oder andere Gegner der WEA. Selbst der Thuja-Baum im Garten der WEA-Gegner gehört dazu.

Bei den WEA kommt es entscheidend auf den konkreten Standort an, Abstände zu Wohnhäusern und ökologischer Situation, ob man ja oder nein sagt. Nicht die Natur braucht Energie, sondern wir. Daher sollten auch wir für diese Energie Verantwortung übernehmen und zulassen, dort wo es ökologisch verträglich ist, was wir wollen.

Zur Bedeutung von WEA und Natur möchte ich folgendes Zitat von der Biodiversitätsforscherin Prof. Böhning-Gaese anführen: „Der Klimawandel bestimmt, wie wir als Menschheit in Zukunft leben, das Artensterben, ob wir auf der Erde überleben.“ Ja insofern bin ich auch egoistisch, für meine Mitmenschen, Kinder und Enkel!

Den WEA-Gegnern kann ich nur empfehlen, kämpfen Sie für Ihre Interessen, aber bleiben Sie dabei auch ehrlich in der Argumentation, warum sie dies tun.
Walter Hudler, Kißlegg

Leserbriefe sind Meinungsäußerungen. Die Redaktion der Bildschirmzeitung akzeptiert ein breites Spektrum an Meinungen. Nicht veröffentlich werden extremistische, persönlichkeitsverletzende oder offensichtlich wahrheitswidrige Äußerungen




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