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Aus dem Gemeinderat

Dem „Löwen“ wird neues Leben eingehaucht



KIßlegg – „Das Nachhaltigste ist es eigentlich, ein Gebäude zu erhalten.“ Unter diesem Grundsatz zeigte Architekt Wolff Stottele seine Ideen, Planungen und Vorschläge zum denkmalgeschützten ehemaligen „Löwen“ am Mittwochabend dem Gemeinderat Kisslegg. Da „wir hier ein Denkmal betreiben in Verbindung mit Nachhaltigkeit“, bringe dies dem Gebäude „nochmal einen ganz anderen Schliff – über Kisslegg raus“. Bürgermeister Dieter Krattenmacher (CDU) nannte Gesamtkosten von 3,7 Millionen Euro. Da das ganze Vorhaben als sozial gelte (Altenbetreuung), seien dafür 2 Millionen Euro an Zuwendungen von außen zu erwarten, ergänzte Kämmerer Roland Kant. Also zum Beispiel vom Land Baden-Württemberg.

Denkmalschutz. Die Grundmauern des ehemaligen Gasthofes „Löwen“ gehen auf das Jahr 1696 zurück. Aber auch sonst wirkt das Gebäude vergleichsweise gut erhalten. Deshalb: Denkmalschutz. Er hindert allerdings nicht dran, im Bereich der ehemaligen Wirtsstube einen Versammlungsraum und im Obergeschoss Wohnräume für alte Leute mit insgesamt neun Betten einzurichten. Vor allem für solche Menschen, die zu verarmen oder zu vereinsamen drohen. Zum Thema Denkmalschutz erläuterte Architekt Wolff Stottele vom Büro „EUS Architekten“ Ravensburg: „Denkmalpflege und Nachhaltigkeit wird allgemein als Widerspruch bezeichnet.“ Am „Löwen“-Haus lasse sich künftig das Gegenteil beweisen. Nämlich gründlicher Erhalt eines Baues, das dann „nachhaltig“ betrieben wird.

Architekt Wolff Stottele erläutert sein Nachhaltigkeitskonzept

Wie? Stottele ist bei der Architektenkammer Baden-Württemberg für die „Qualität nachhaltiger Gebäude“ zuständig. Und so hält es der Fachmann für denkbar, den „Löwen“ „nachhaltig“ mit Holzpellets zu beheizen. Stottele machte dabei auf den LNB aufmerksam. Also auf den „Leitfaden nachhaltiges Bauen“  von 2019. Dieser geht offenbar auf Anregungen aus dem Landratsamt Ravensburg zurück. Die Behörde sei wiederum von Vorbildern aus Vorarlberg mit angeregt worden. So entsteht etwa die Sporthalle Wangen weniger aus Beton als „nachhaltig“ mit Holz. Außerdem sei es Stottele gelungen, den richtigen Mann bei der „Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ (Bonn) auf den Kisslegger „Löwen“ neugierig zu machen. Stottele über den Ansprechpartner in Bonn: „Der fand das interessant.“ Im neuen Jahr wisse man, ob die die Stiftung die „nachhaltige“ „Löwen“-Sanierung unterstützt. Falls ja, werde sich der neu belebte „Löwen“ als „Vorzeigeprojekt im Kreis Ravensburg“ erweisen.

„Es wird ein Bürgerhaus“

CDU-Ratsmitglied Dr. Friedrich Rockhoff fragte nach einzelnen Kostenpunkten der Planungsarbeiten und wollte wissen: „Wer überwacht das Ganze?“. Auf Stotteles Antwort, „das ist unsere Aufgabe“, versicherte Rockhoff: „Wir nehmen Sie beim Wort.“ Der SPD-Fraktionsvorsitzende Josef Kunz halt den Kostenrahmen für akzeptabel: „Das ist ganz normal, dass das so viel Geld kostet.“ Für welchen Bedarf? Bürgermeister Krattenmacher betonte, beim „Löwen“ gehe es um weit mehr als ein Einfamilienhaus „mit vielleicht 100 Quadratmetern“ – eher schon um die dreifache Fläche. Krattenmacher: „Es wird ein Bürgerhaus.“ Und zwar mit „sozialer Zusatznutzung für kommende Generationen“. Dafür könne das Rathaus besonders Großzügigen aus der Bürgerschaft „auch Spendenquittungen ausstellen“. Wer also etwas für den Nutzen vieler und fürs eigene Seelenheil tun wolle, solle sich da nicht bremsen.

Dem Rathaus-Chef schwebt „ein Begleit-Arbeitskreis, ein „Löwen‘-Arbeitskreis“ vor. In ihm solle jede Gemeinderatsfraktion mit einer Person vertreten sein. Ebenso die „Bürger für Bürger“ – und dann noch eine Person aus der Einwohnerschaft Kissleggs; möglichst eine fachlich kundige. Dieter Krattenmacher bat am Mittwochabend darum, „dass der Gemeinderat den Sachstand zur Kenntnis nimmt“, damit das Rathaus die Planungen fortsetzen kann.  Dem stimmten alle Ratsmitglieder zu – außer Hubert Braun von der Grün-offenen Liste (GOL). Er äußerte Bedenken wegen der Kosten.

Längsschnitt Umbauplanung „Löwen“. Zeichnung: EUS Architekten




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