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Alt-Kißlegg

Das Oktober-Blatt von Bernd Mauchs Kalender



Foto: BM
Der Omira-Gebäudekomplex aus der Vogelperspektive. Archivbild (Ende der1960er-Jahre)

Kißlegg – Das Oktoberblatt von Bernd Mauchs Alt-Kißlegg-Kalender ist der Omira-Zweigstelle in Kißlegg gewidmet.

Die Laibe werden maschinell geformt.

Salzbad.

Blick in den Reifekeller

Ausfertigung (zum Beispiel Stempeln) der verkaufsfertigen Emmentaler-Laibe.

Die Bilder aus dem Archiv Mauch stammen aus den späten 1950er-Jahren.

Die Omira (Oberland Milchverwertung Ravensburg) zur Verarbeitung und Vermarktung der regionalen Milch wurde 1929 von Franz Schenk Freiherr von Stauffenberg in Ravensburg gegründet. Der Schwerpunkt lag auf der Produktion von Butter und Trockenmilch. Das Erfassungsgebiet ist durch den Anschluss von Zweigbetrieben kontinuierlich gewachsen. In den frühen 50er-Jahren entstand auch in Kißlegg eine moderne Filiale der Omira, strategisch günstig gelegen an der Bahnlinie und der Hauptstraße.  Zu diesem Zeitpunkt wurden dann einige kleine Käsereien im Umland geschlossen.

Damals gab es ja noch sehr viel kleine Käsereien, die mehr oder weniger profitabel waren. Fast in jedem Dorf oder Weiler um Kißlegg waren sie zu finden: Krumbach, Immenried, Wiggenreute, Rempertshofen, Emmelhofen, Schurtannen, Riedgarten, Oberhorgen, Goppertshofen …, um nur einige zu nennen. Logistisch war das damals ein Problem, die Milch frisch zur Verarbeitung zu bringen und so mussten die Käsereien immer in der Nähe der Höfe sein. Die Milchkannen wurden mit Handwagen, oft von den Kindern der Bauern, zu den Käsereien gebracht. Manchmal wurden auch große, kräftige Hunde als „Zugpferde“ vor den Milchkarren gespannt. Im schneereichen Allgäu manchmal eine rechte Herausforderung.

Milchkannen-Karren mit „Zugpferd“.

In der Kißlegger Omira-Zweigstelle wurde hauptsächlich Emmentaler produziert, neben Butter, Rahm und weiteren Produkten, die bei der Käseproduktion anfielen. Die Omira bot neue Arbeitsplätze für die arbeitslos gewordenen Käser der geschlossenen Kleinkäsereien.

Die Filiale Kißlegg wurde leider 1988 geschlossen, aber in Zaisenhofen wurden im Zweigbetrieb der VKD (Vereinigte Käsereien Dürren; später Allgäuland) weiter Emmentaler und Milchprodukte hergestellt. Die Omira in Ravensburg expandierte weiter. Betriebe in Neuravensburg und Dachau wurden angegliedert, später die Bodensee-Albmilch in Rottweil und die Neuburger Milchwerke. 2017 wurde die Omira vom fränzösischen Lactalis-Konzern übernommen.

In Kißlegg stehen immer noch die Gebäude der ehemaligen Omira-Filiale, seit der Schließung 1988 vielfältig genutzt: Eine Ofenmanufaktur, ein Käsehersteller im kleineren Rahmen, das Sprungbrett e.V., ja sogar der berühmte, allsonntägliche Tauben- und Kleintiermarkt waren  längere Zeit dort angesiedelt.  Das Gebäude befindet sich im Besitz der Gemeinde Kißlegg und wird derzeit auch als Notunterkunft benutzt.
Text: Bernd Mauch

Das Oktober-Blatt von Bernd Mauchs Kalender.




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