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Ansichten von Alt-Kißlegg

Das Januar-Blatt von Bernd Mauchs Kalender



Foto: Bei Mauch
Zellersee mit Haus Loretto. Undatiert.

Kißlegg – Das Januarblatt von Bernd Mauchs Alt-Kißlegg-Kalender ist dem ehemaligen Kurhaus Loretto gewidmet. Der Ortsheimatpfleger schreibt:

Das Kurhaus Loretto wurde in der Nachkriegszeit durch die Gemeinde Kißlegg erstellt. Nach dem Beschluss durch den Gemeinderat gab es einen Architektenwettbewerb, bei dem der Entwurf des Architekten Robert Braun aus Lindau dann beauftragt wurde. Am 10.Oktober 1951 wurde mit den Ausschachtungsarbeiten begonnen, wobei viele Arbeitslose mitwirkten. Die Arbeiten wurden vom Arbeitsamt als „Notstandsarbeit“ gefördert. Die Einweihung des Kurhauses erfolgte am 31. Mai 1953.

Blick über den Zellersee. Undatiert.

Bereits 1957 wurde das Haus durch einen Bade- und Bettentrakt, Aufenthaltsräumen, einen Lesesaal und eine Liegehalle erweitert. 

Gesamtansicht 1958.

1974 wurde ein zusätzlicher Anbau erstellt mit einem Bewegungsbad, Gymnastikräumen, einer Sauna und einem Vortragssaal. Eine schöne Kapelle war in der Kurhausanlage ebenfalls zu finden.

Kneippbecken.

Kurgäste im Kneippbecken. Im Hintergrund die Büste von Sebastian Kneipp.

Im Kurhaus wurden unter ärztlicher Aufsicht von geschultem Personal an stationäre und ambulante Gäste Kurmittel vieler Art verabreicht.

Kißlegg war zum Fremdenverkehrs- und Luftkurort geworden. Die idyllische Lage am Zellersee, das Bergpanorama und  die vielen gemütlichen Kißlegger Gaststätten waren für viele Kurgäste eine bleibende Erinnerung. 

Nordwestansicht. Undatiert.

Südwestansicht. Undatiert.

Zwischenbau 1954.

Besonders erwähnenswert hier das Gasthaus „Zur Straßburg“, ganz in der Nähe des Kurhauses gelegen, in dem sich die Kurgäste beim gutem selbstgebackenen Kuchen von der kargen Schonkost im Kurhaus erholen und zu den Akkordeonklängen des Gastwirts Georg Kolb das Tanzbein schwingen konnten.

Das Gasthaus „Zur Straßburg“. Ansichtskarte (Mitte der 1960er-Jahre).

Kurbetrieb um 1990 eingestellt

Um 1990 wurde der Kurbetrieb eingestellt und die Gemeinde stand vor der Frage der weiteren Verwendung des Kurhauses. Unter dem damaligen Bürgermeister Endres entstand eine etwas utopische Vorstellung: Eine überdimensionale Freizeitanlage, das „WaBaLu“ (Wasser-Baden-Lust) zu Gestehungskosten von 180 Millionen D-Mark sollte verwirklicht werden. Dieses Projekt fand aber keine Realisierung und so wurde unter dem nachfolgenden Bürgermeister Weindel das Kurhaus 1993 an eine Familie Scheyer verkauft, die daraus ein Seminarzentrum machte. Familie Scheyer hat das Seminarzentrum über 30 Jahre erfolgreich betrieben und vor kurzem, im Spätherbst 2024, in neue Hände übergeben.

Der neue Alt-Kißlegg-Kalender von Bernd Mauch kann bei Eisenwaren-Martin, St. Anna-Str. 8, in Kißlegg sowie bei Bernd Mauch erworben werden. Stückpreis: 10,- Euro.




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