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Aus dem Gemeinderat

Abbruchüberlegungen zum Gebäude Franz-Reich-Straße 11



Foto: dbsz
Das Haus Dr. Franz-Reich-Straße 11.

KIßlegg – Der markante ehemalige Gasthof „Löwen“ mitten in Kisslegg. Mit ihm hat das Rathaus Großes vor. Direkt nebenan: das Haus Dr. Franz-Reich-Straße 11. Das alte Haus sei „so marode, dass wir uns dazu entschließen mussten, dieses Gebäude abzubrechen“, sagte Bau- und Umwelt-Amtsleiter Manfred Rommel am Mittwochabend bei der Gemeinderatssitzung im Neuen Schloss. Außerdem werde so mehr Platz frei, um auf den „Löwen“ leichter zuzugehen – oder etwa auch Fahrräder abzustellen.  „Ich kann da überhaupt nicht mitgehen“, hielt SPD-Fraktionschef Josef Kunz dagegen – und räumte enttäuscht ein: „Ich sehe schon, ich stehe da allein da.“

CDU-Fraktionschef Christoph Dürr: „Ich finde es gut, das abzubrechen“. Daniela Frick (CDU) fände Parkplätze im unteren Bereich sinnvoll und Wohnen darüber. Bernd Dux (Freie Wähler) erwiderte: „Abreißen – auf jeden Fall“. „Das halte ich für den falschen Weg“, konterte Hubert Braun (GOL). SPD-Rätin Simone Schlotthauer erinnerte die Fachleute im Saal an ihre eigenen Vorgaben: „Sie haben vorher gesagt: Das Nachhaltigste ist es, das Gebäude zu erhalten.“

„Von drei Seiten kann man zum Fenster reingucken“

Bauamtsleiter Manfred Rommel zeichnete am Mittwochabend im Rat ein düsteres Bild vom alten Haus an der Dr. Franz-Reich-Straße. Es erhalte Strom über einen „feuchten Keller“. Und: „Der Erdgeschossboden quillt auf“ – bis zu 20 cm. Rommel: „Es gibt da keine vernünftige Wasserversorgung.“ Architekt Wolff Stottele riet zur Besonnenheit: „“Da muss man ziemlich aufpassen, was man jetzt macht.“ Er bat darum, nicht nur abzubrechen „und verwahrlosen lassen“. Das möchte Bürgermeister Dieter Krattenmacher auf keinen Fall. Aber: „Wer will da wohnen, wenn Dir von drei Seiten Leute zum Fenster reingucken können?“.  Stattdessen schaffe ein durch Abbruch frei werdender Platz Sichtachsen und Raum sowohl für Fahrrad-Abstellanlagen als etwa auch für Toiletten. Diese müssten sich schließlich dort befinden, „wo die Leute sind“.  Das Ganze mit einem Glasdach überbaut, biete genügend Fläche für die Solarzellen, die schon jetzt das alte Haus zieren. Der neu geschaffene, allseits immer zugängliche Platz ermögliche etwa Freiluft-Veranstaltungen auch bei Regen. In den Augen von Architekt Stottele ein „Funktionspunkt“.

„Stein ins Wasser geworfen“

Mit diesen Vorschlägen habe die Rathausverwaltung „einfach mal einen Stein ins Wasser“ werfen wollen, erläuterte Bürgermeister Krattenmacher. Und beruhigte: „Wir fassen heute keinen Beschluss.“




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