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Aus dem Gemeinderat

Abbruch des Hauses Dr.-Franz-Reich-Straße 11 beschlossen



Kißlegg – „Der Gemeinderat stimmt dem Abbruch des Gebäudes Dr.-Franz-Reich-Straße-11 zu.“  So der Beschluss der großen Mehrheit der Mitglieder des Gemeinderats bei seiner Sitzung am Mittwochabend (14.2.) im Esthersaal des Neuen Schlosses. Vorgeschlagen von der Verwaltung. Ein Nein dazu vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Josef Kunz und eine Enthaltung von Hubert Braun (GOL – Grün-Offene-Liste).

„Das Gebäude ist an dieser Stelle nicht zu halten.“ So Bauamtsleiter Manfred Rommel. 2017 hatte die Gemeinde das 224 Quadratmeter umfassende Haus gekauft. Eine Untersuchung vom Architekturbüro EUS Architekten Ravensburg ergab danach, „dass Erhalt und Modernisierung des Gebäudes zu Wohnzwecken unter Einhaltung des Gebäudeenergiegesetzes und weiterer Bauvorschriften nicht wirtschaftlich darstellbar ist“.  Nachdem Rätinnen und Räte die Räume dort am 13. Dezember 2023 angeschaut hatten, notierte das Bauamt, „dass das Gebäude nicht erhalten werden kann“. Die rund 24.000 Euro Abbruchkosten würden aus dem Städtebauförderprogramm mit 60m% bezuschusst.

Also weg damit – und dann? Diese Frage scheint die Ortspolitik Kissleggs zu beschäftigen. So schlug Bauamtschef Manfred Rommel am Mittwochabend dem Gemeinderat vor, zwar das Haus abreißen zu lassen. Allerdings unter der Voraussetzung „bei Zusage der Baurechtsbehörde, dass wir es so wiederaufbauen können“. An Verhandlungen mit Fachbehörden (Kreis) „sind wir gerade dabei“, berichtete Rommel.

Was kommt an die Stelle?

Dem wollte SPD-Fraktionshäuptling Josef Kunz nicht so ganz folgen. Er fand es „mit wenig Sinn behaftet, ein Gebäude abzubrechen, bevor man weiß, was da hinkommt“.  Seine Fraktionskollegin Simone Schlotthauer brachte Sozialen Wohnungsbau ins Gespräch. Bürgermeister Dieter Krattenmacher betonte, dies sei bestenfalls allein in einem neuen Haus möglich. Denn „im Altbau wird es uns nicht gelingen, die heutigen Standards einzubauen.“ Über Einzelheiten solle dann der neue Gemeinderat entscheiden (also nach dem Urnengang am 9. Juni). Dem schloss sich Freie-Wähler-Chef Detlef Radke an. Petra Evers (CDU) zeigte sich sicher: „Da wird auf jeden Fall wieder ‚was hinkommen.“ Was genau, dazu wollte sich SPD-Rätin Monika Dobler am Mittwochabend „jetzt auch nicht festlegen“. So fasste Bürgermeister Krattenmacher zusammen: „Da können durchaus auch Ideen entstehen.“

Den Abbruch-Vorschlag der Verwaltung nahmen alle Ratsmitglieder an. Ausnahmen: SPD-Mann Josef Kunz (Ablehung) und GOL-Rat Hubert Braun (Enthaltung).
Julian Aicher

Das Haus Reich-Straße 11 im innerörtlichen Kontext. Grafik: Gemeinde Kißlegg




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