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Mosterei Krieg in Hauerz

Tradition und Moderne in der Apfelverarbeitung



Foto: Hans Reichert
Morgens aufgelesen und gleich zur Weiterverarbeitung abgegeben.

Hauerz – Was tun mit den vielen Äpfeln aus dem heimischen Garten oder der Streuobstwiese? Diese Frage stellen sich in jedem Jahr viele Obstliebhaber und heuer fallen die Obsternten in der Region besonders reichlich aus. Die Mosterei Krieg in Hauerz hat dafür eine traditionelle und zugleich moderne Antwort: Aus den Äpfeln wird entweder süßer Apfelsaft oder – nach entsprechender Vergärung – ein kalorienarmer Apfelmost hergestellt.

Das Förderband – ein spannendes Geschehen für Kinder.

Im idyllischen Hauerz (bei Bad Wurzach) betreibt die Familie Krieg seit Generationen eine Mosterei. Jeden Herbst, besonders an den Freitagen und Samstagen bis Allerheiligen, stehen Josef, Martha und Michael Krieg an ihren modernen Maschinen und verwandeln die angelieferten Äpfel in köstliche Getränke. Die Mosterei befindet sich in der Hauptstraße von Hauerz und ist ein gut ausgestatteter Betrieb, in dem sowohl alte Handwerkstraditionen als auch moderne Technik zum Einsatz kommen.

Der Prozess der Apfelverarbeitung in der Mosterei Krieg beginnt mit dem gründlichen Waschen der Früchte. Danach werden die Äpfel zerkleinert und in der Presse schonend verarbeitet. Der gewonnene Saft wird auf Wunsch erhitzt, um ihn haltbar zu machen. Bei etwa 80 Grad pasteurisiert, wird der Apfelsaft in handliche Verpackungen mit einem Fassungsvermögen von fünf Litern abgefüllt. So kann der süße Saft, der ohne künstliche Zusätze hergestellt wird, lange gelagert und genossen werden.

Links oben werden Apfelschnitze herantransportiert, rechts unten fließt Saft heraus.

Eine besondere Option, die die Mosterei bietet, ist die Herstellung von Apfelmost. Hierzu wird der frisch gepresste Apfelsaft durch Zugabe einer speziellen Weinhefe, der „Bad Kitzinger Weinhefe,“ vergoren. Diese Hefe verbessert den Geschmack und sorgt für einen wohlschmeckenden, kalorienarmen Apfelmost. „Viele unserer Kunden schätzen diese traditionelle Methode, da der Apfelmost ein erfrischendes Getränk ist, das sich hervorragend als Alternative zu industriell hergestellten Getränken eignet“, erklärt Josef Krieg.

Die Zentrifuge sorgt für klaren Saft

Für diejenigen, die einen klaren Saft bevorzugen, setzt die Mosterei Krieg eine moderne Zentrifuge ein. Der Saft wird durch die Zentrifuge geklärt und anschließend pasteurisiert. Das Ergebnis ist ein klarer, aromatischer Apfelsaft, der ohne künstliche Zusatzstoffe auskommt.

Der bei der Pressung anfallende Treber wird ebenfalls sinnvoll weiterverwendet. Er dient als Futter für Nutz- und Wildtiere und ist bei Jägern sehr begehrt. Auf diese Weise wird in der Mosterei Krieg nichts verschwendet – alles wird verarbeitet oder weiterverwendet, ganz im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit den Ressourcen der Natur.

Am Ende der Press-Straße kommt der Treber heraus – Futter für das Wild.

Wer seine Äpfel in der Mosterei Krieg verarbeiten lassen möchte, sollte sich telefonisch anmelden (07568 281), um Wartezeiten zu vermeiden. Aufgrund der hohen Nachfrage in diesem Jahr ist eine Terminvereinbarung empfehlenswert.

Michael Krieg beim Befüllen der Saftbeutel.

Übrigens: Direkt gegenüber der Mosterei befindet sich die Metzgerei Seif, die für ihre herzhaften Leberkäswecken bekannt ist. Eine ideale Stärkung für alle, die bei der Arbeit mit den Äpfeln eine kleine Pause einlegen möchten.

Die Mosterei Krieg in Hauerz ist damit nicht nur ein Ort, an dem Obst in schmackhafte Getränke verwandelt wird, sondern auch ein Treffpunkt für die Menschen der Region. Hier verbinden sich Tradition und Moderne, Handwerk und Technik – und vor allem die Liebe zur Natur und ihren Früchten.
Text und Fotos: Hans Reichert




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