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Jahreskonzert des Musikvereins Haidgau

„Tanz mal drüber nach“ – so lautete das Motto des außergewöhnlichen Konzertes



Foto: Uli Gresser
Klaus Wachter (hinten links) freute sich, viele seiner ehemaligen Musiker der Haidgauer Kapelle für ihr langjähriges Engagement ehren zu können.

Haidgau – Zu einem außergewöhnlichen Konzertabend hatten Dirigent Alexander Werner und die Musikkapelle Haidgau in die dortige Festhalle eingeladen: „Tanz mal drüber nach“ – schon der Titel des Konzertes deutete auf eine musikalische Reise mit Tänzen aus vielen Weltregionen hin.

Mit der im Wortsinne magischen Ouvertüre, der Magic Overture des österreichischen Komponisten Thomas Doss, eröffneten die 64 Musiker ihr diesjähriges Jahreskonzert in der Haidgauer Festhalle, das sie in diesem Jahr unter das Motto „Tanz mal drüber nach“ gestellt hatten. Doss beschreibt darin die wunderbare Landschaft Vorarlbergs, aber vor allem die Lebensfreude und die Traditionen der Vorarlberger. Es gipfelt in einem rauschenden Fest mit einem Feuerwerk der Unbeschwertheit.

Traditionelle Musik der Cajuns

Mit den Cajun Folk Songs beschreibt der amerikanische Komponist Frank Tichali die traditionelle Musik der Cajuns, der französischen Einwanderer, die im 17. Jahrhundert Neu-Schottland (damals Acadia) besiedelten und nachdem sie von den Briten Mitte des 18. Jahrhunderts vertrieben worden waren, sich im Süden Louisianas ansiedelten. Heute gibt es dort rund eine Million französisch sprechender Menschen mitten in den USA. Auf diese Besonderheit spielten die beiden Ansagerinnen Anna-Lena Feser und Teresa Steinhauser an, die die Konzertbesucher mit Tropenhelm und Fernglas „bewaffnet“ mit auf die musikalische Weltreise nahmen. Etwa zum Träumen mit dem Marsch „March Sky Blue Dream“ von Yato Manabu.

Reise in den Orient …

Zum Abschluss des ersten Konzertteiles entführte Alexander Werner die Gäste mit den Arabian Dances von Brian Balmages mit ungewöhnlichen Klängen und viel Percussion in den Orient. Die Fantasie sorgte dann dafür, dass man durch die spielfreudigen Musiker sich plötzlich im Basar inmitten buntgekleideter Menschen wiederfand oder den eleganten Bewegungen arabischer Schönheiten beim Bauchtanz folgten.

… und weiter nach Amerika

Mit dem „American Salute“ von Morton Gould kamen die Haidgauer Musiker wieder aus der Pause. Das Stück beschreibt anschaulich in verschiedenen Variationen von „When Jonny comes marching home“ die Ängste um die Väter, Männer und Söhne im Krieg, aber am Ende auch die Erleichterung, sie wieder unversehrt in die Arme zu schliessen. Ein Stück, bei dem im Wortsinne alle Register gezogen wurden. Fritz Neuböck spielt beim „Dance with the Devil“ gekonnt auf der Klaviatur der Emotionen: Vom mystisch-schaurigen Beginn mit dem Kampf mit dem Teufel, über den religiösen Teil mit Anklängen zu „Deinem Heiland – deinem Lehrer“, in dem der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft dargestellt wird bis hin zum fröhlichen Ende, wo die Menschen (insbesondere die engagierten Musiker des Musikvereines Dietach, denen das Stück zum 90-jährigen Jubiläum des Musikvereines gewidmet war) gebührend zu feiern wissen.

Ehrungen durch Kreisverbandsvize Klaus Wachter

Das langjährige Ehrenamt zu würdigen, das war an diesem Abend die Aufgabe des stellvertretenden Kreisverbandsvorsitzenden Klaus Wachter, der bis zum letzten Jahr noch Dirigent der Haidgauer Kapelle gewesen war. Deswegen war es ihm natürlich eine große Freude, die Ehrungen vorzunehmen. In seinem Grußwort betonte er die herausragende Bedeutung des Musikvereines für das kulturelle und gesellschaftliche Leben einer Gemeinde. „Die Zeit und Arbeit, die viele in ihren Musikverein investieren, zahlt sich auch in ganz hervorragender Weise wieder aus.“

Für 10-jährige aktive Tätigkeit durfte er Jürgen Günthör von der Fahnenabordnung mit der Bronzenen Ehrennadel des Baden-Württembergischen Blasmusikverbands (BVBW) auszeichnen. Ebenso wie Yannick Durach (Posaune), Jule Munz (Querflöte), Sarah Zupfer (Saxophon, Jugendausschuss) und Lukas Wassner (Schlagzeug).

Die Ehrennadel in Silber für 20-jährige aktive Tätigkeit erhielt Carolin Kopf (Saxophon, Gestaltung Werbematerialien) und Michael Günthör (Trompete, beim KMF 2018 für die Elektrik zuständig).

Markus Wolf (Tuba, 10 Jahre Vorstand des Fördervereines) erhielt die Ehrennadel in Gold mit Urkunde für 30 Jahre aktive Tätigkeit. Und natürlich erhielt er traditionell als Tubist eine Dose Leberwurst der Reute´schen Klostermetzgerei überreicht. Gemeinsam mit dem Zitat von der Raupe Nimmersatt: „Wer viel isst, wird irgendwann wunderschön.“

Hedy Hammer (Tenorhorn) erhielt die Ehrennadel in Gold mit Diamant und Ehrenbrief des BVBW für 40 Jahre aktives Musizieren. Hedy Hammer habe in dieser Zeit viele Ämter im Verein bekleidet, aktuelle Zuständigkeit: Versorgung mit Süßigkeiten nach der Musikprobe und Kaffee bei Probetagen. Daneben erhielt sie von Klaus Wachter noch eine Einladung zum Kreisseniorenorchester, die jeder Musiker zum 40-jährigen Jubiläum erhält.

Die BVBW-Fördermedaille in Bronze mit Urkunde erhielt Christoph Münsch (Horn, Beisitzer Veranstaltung Organisation, beim KMF 2018 Chef des Orga-Teams). Dieselbe Ehrung erhielten Tobias Münsch (Saxophon, Vorsitzender Bereich Finanzen), der bereits erwähnte Markus Wolf für seine Tätigkeit als Vorsitzender des Fördervereines sowie Johannes Wirth (Posaune, seit 2020 Vorsitzender Bereich Musik und Jugendarbeit, nachdem er viele Jahre 2. Vorsitzender und Kassier des Fördervereines war).

Die Fördermedaille in Gold mit Urkunde erhielt Armin Feser (Trompete) . Er wurde für 20 Jahre aktive Mitarbeit in der Vereinsführung geehrt: Zunächst als Jugendleiter, später als Vorsitzender im Bereich Finanzen und schließlich bis 2023 als Schriftführer. „Er ist immer da, wenn er gebraucht wird und nie um eine Meinung verlegen“, so charakterisierte er den mit dieser besonderen Ehrung bedachten Musiker.

Stichwort Musik: Der LiberTango des argentinischen Bandoneon-Spielers und Komponisten Astor Piazzolla, der mit seinem 1973 komponierten LiberTango (Eine Wort Kombination aus Freiheit und Tango) die drohende Zeit der Militärdiktatur in Argentinien erahnte.

Eher neueren Datums (2017) ist der Balkan-Dance von Etienne Crausaz. Starke Rhythmen und oftmals große musikalische Höhepunkte sind typisch für den großartigen und abwechslungsreichen Musikstil. Der Schweizer Komponist Etienne Crausaz hat einige dieser Elemente verwendet und sie mit Elementen aus der Rockmusik vermischt. Mit Balkan Dance hat er ein schwungvolles und fantastisches Stück geschaffen. Da wären sicher einige Zuhörer gerne aufgesprungen, um zu tanzen.

Eine letzte Runde

Mit einem Klassiker, der „Indiana Jones Selection“ des Hollywood-Filmmusik- Altmeisters John Williams, wollten sich Alexander Werner und seine Musiker verabschieden. Doch das begeisterte Publikum ließ nicht locker, eine Zugabe musste her: Ganz zufällig habe man noch eine einstudiert, sagte Alexander Werner mit einem Augenzwinkern, die Polka „Eine letzte Runde“ von Markus Nentwich, die alles beinhaltet, was ein Blasmusik-Hit braucht: Egerländer Stil zu Beginn, ein Trio mit Ohrwurmgarantie, ein symphonischer Mittelteil und ein Grandioso zum Finale. Mit dem berühmten Cinderella´s Dance, dem aus dem Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ zu Weltruhm gelangten märchenhaften Ohrwurm, für Blasorchester arrangiert von Kurt Gäble, verabschiedeten sich die Haidgauer Musiker endgültig von einem begeisterten Publikum.

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