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Show- und Stimmungsabend des Musikvereins Arnach

Mitreißend



Foto: Ulrich Gresser
Die Musikkapelle Arnach mit ihren Sängern Lisa Gottschling und Berthold Hiemer.

Arnach – Nach über dreißig Jahren hat der Show- und Stimmungsabend des Musikvereins Arnach noch nichts von seiner Anziehungskraft verloren, wie die wieder vollbesetzte Halle am Samstagabend bewies.

Berthold Hiemer und seine Sangesschar

Die Arnacher Musikanten, für welche die Bühne der Arnacher Halle schon längst zu klein ist, haben mit Berthold Hiemer einen musikalischen Leiter, der wunderbar zu den rund 70 aktiven Musikern passt: Auf der Bühne zeigte er sich als wahres Multitalent, er beherrscht es, gleichzeitig die Musiker im Zaum zu halten und auch noch als Sänger zu fungieren. Aber damit der „Chef“ nicht die gesamte Sangesarbeit alleine machen muss, hat er inzwischen eine ganze Reihe hervorragender Sängerinnen und Sänger an seiner Seite: Lisa Gottschling und Stefan Braun sind beispielsweise schon alte Hasen, aber inzwischen haben sich weitere Sängerinnen und Sänger dazugesellt, die damit auch die Bandbreite der Stücke, die beim Stimmungsabend gespielt werden können, sehr vergrößert hat.

Lisa Gottschling und Berthold Hiemer.

Eröffnet wurde der erste Teil des Abends zunächst mit klassischer Stimmungsblasmusik, nachdem Steffi Jöchle im Namen des Vorstandsteams viele Ehrenmitglieder, aber auch zahlreiche Musiker anderer Kapellen aus der Region, hatte begrüßen können. Die Musiker eröffneten den Abend mit dem Marsch „An neuen Ufern“ und der Polka „Wir leben Blasmusik“. Berthold Hiemer, der diesen Teil ebenfalls selbst moderierte, hatte dazu eine Geschichte parat: Diese Polka war ein Pflichtstück beim Wettbewerb „Blaskapelle des Südens“, bei dem die Arnacher auf Platz zwei landeten. Als Preis war ein Gutschein für den Hutter-Musikverlag ausgelobt, mit dem sie dann die Noten des „Graf Merci Marsch“ erwarben, den sie als nächstes im Programm des Showabends präsentierten.

Posaunen-Solo und Jochen Jöchle an der Trompete

Das Posaunenregister mit der Kapelle im Rücken.

Dann war Show-Time: Das gut besetzte Posaunenregister, das sich ansonsten eher im hinteren Teil der Bühne aufhält, konnte bei seinem Solostück „Goldene Posaunen“ direkt bei der Arbeit beobachtet und beklatscht werden. Ein weiterer Akteur, der sonst eher im Bühnenhintergrund am Werk ist, aber auch dort nicht zu übersehen beziehungsweise nicht zu überhören ist, trat nach vorne. Bei der Polka für Trompete entlockte Jochen Jöchle seinem Instrument unglaubliche Töne – und das in einem unglaublichen Tempo. Natürlich durfte er – wie zuvor schon die Posaunenkünstler – nicht ohne Zugabe an seinen bzw. ihren angestammten Platz zurückkehren.

Jochen Löchle

Die Saxophone erzeugen Bigband-Feeling

Um auch dem Saxophonregister Gelegenheit zu geben sich auszuzeichnen, hatte Hiemer den aus den 1920ern stammenden Glenn-Miller Hit „In the mood“ und damit ein wenig Big-Band Sound ins Programm genommen. Den klassischen Teil beendete die Kapelle mit einem Marsch aus der Jugend Hiemers „Gruß an Österreich“.

Zwei aus dem Saxophon-Register.

Moderation: Magnus Räth

In Oberkrainerbesetzung kehrten die Musiker nach der Pause wieder auf die Bühne zurück, die perfekte Überleitung zum zweiten, rockigen Teil. Unter der Moderation von Magnus Räth unternahmen die Musiker eine musikalische Zeitreise von den 1960er-Jahren bis in die 2020er-Jahre. Vor jedem Jahrzehnt gab es einen kleinen Tagesschau-Einspieler mit wichtigen Ereignissen aus dem Jahrzehnt.

Twist und ABBA-Kostüme

Los ging es mit „Rock around the Clock“ und „Lets´s twist again“, natürlich mit den entsprechenden Tanzeinlagen. Keine andere Gruppe hat die 70er-Jahre musikalisch so dominiert wie ABBA, von denen „Super Trouper“ und ihr ESC-Siegertitel „Waterloo“ erklangen. Natürlich performt von zwei Damen in (fast) originalen Kostümen. Mit „Mam loo“ hatte auch Deutschland einen Welt-Hit zu verbuchen.

„99 Luftballlons“ und der Fall der Mauer

Mit „Skandal um Rosi“, „Major Tom“, das gerade eine mächtige Renaissance in den Fußballstadien erlebt und Nenas „99 Luftballons“, das gerade wieder wegen der aktuellen Kriege wieder mächtig aktuell geworden ist, wurden die 80er-Jahre gefeiert. Und in der Tagesschau lief gegen Ende des Jahrzehnts der Fall der Berliner Mauer.

Richtig wild wurde es mit den Rockern von Status Quo (Bild); was das Vertilgen von Hochprozentigem anging, da standen die Arnacher dem Original in nichts nach. Die prägendsten Gruppen der 90er-Jahre waren die Backstreet Boys (männlich) und die Spice Girls (weiblich), deren Stücke natürlich von entsprechenden, liebevoll choreografierten Tanzeinlagen begleitet wurden.

Handylichter zuckten

Handylichter zuckten durch den Saal, als für die 2000-er-Jahre von Lisa Gottschling „Run“, das Leona Lewis Weltruhm bescherte, angestimmt wurde. Berühmt wurden mit ihrem Stück „Ein Kompliment“ auch die Sportfreunde Stiller. Bei den 2010er Jahren durfte „Auf uns“ natürlich nicht fehlen, das seit dem Fußball WM-Titel 2014 untrennbar mit der Erinnerung daran verbunden ist. Dann wurde es noch einmal ein wenig jazzig mit Caro Emeralds „A night like this“, das natürlich für die Arnacher Musiker kein Problem darstellte.

Stefan Braun und Maximilian Hiemer mit „Ham kummst“

In den 2020-er-Jahren begann dann mit dem Song der Fäaschtbänkler „Ehrenwort“ der musikalische Kreis sich wieder zu schließen. Zu dieser Schweizer Band haben die Arnacher ja eine ganz besondere Beziehung, durften sie doch vor knapp einem Jahr schon einmal als deren Vorgruppe auftreten. Mit dem stimmbandstrapazierenden „Ham kummst“ mit Stefan Braun und Maximilian Hiemer ging es wieder mit großen Schritten Richtung klassischer Böhmischer Blasmusik: „Hallo kleine Maus“ ist ein Stück aus der Feder von Saso Avsenik, dem Enkel von Slavko Avsenik, von dem unter anderem das Trompetenecho stammt.

Stefan Braun und Maxi Hiemer.

Steffi Jöchle dankte

Vor den Zugaben bedankte sich Steffie Jöchle (Bild) vor allem bei den Sängerinnen und Sängern, neben Lisa Gottschling waren dies Stefan Braun, Kathrin Kible, Freya Völkel sowie Alexander Menig, Gebhard Baumann und die Hiemers. Neben den Tänzerinnen und Tänzern bekam auch das Flötenregister für die „Zeitmaschinen-Deko“ der Halle von Jöchle ein großes Lob ausgesprochen.

Mit zwei Zugaben, unter anderem die „Böhmischen Liebe“, rissen die Musiker noch einmal alle von Stühlen. Doch danach war noch lange noch nicht Schluss, denn am anderen Ende der Halle hatte die Bar noch lange, lange geöffnet …
Text und Fotos: Uli Gresser

Viele Bilder des Show- und Stimmungsabends in der Galerie



BILDERGALERIE

Fotos: Ulrich Gresser

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