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100 Traktoren

Markantes Zeichen: Mahnfeuer der Bauern an B 465 in Bad Wurzach



Foto: Ulrich Gresser
Das Wurzacher Mahnfeuer der Bauern (19.1.2024).

Bad Wurzach – Auf der großen Wiese der Familie Vincon – gut sichtbar von der B 465 aus – wurden von protestierenden Bauern aus der Region am Freitagabend (19.1.) Mahnfeuer entzündet, um damit weitere Zeichen gegen die Regierungsentscheidungen in Berlin zu setzen.

Bauernprotest in Bad Wurzach: Südlich der Umgehungsstraße (B 465) wurden am vergangenen Freitag 100 Traktoren in Reih und Glied geparkt. Rechts am Bildrand sieht man den Kreisverkehr, oben (erleuchtet) Bad Wurzachs Zentrum (Herrenstraße / Marktstraße). Drohnenaufnahme von „Schwaben Farming“, der Bildschirmzeitung kostenlos zur Verfügung gestellt.

Zahlreiche Bauern kamen im Laufe des Abends in diversen Konvois aus allen Himmelsrichtungen auf die „Festwiese“ gefahren. Aus Bergatreute, Bad Waldsee und Leutkirch, aber auch aus dem benachbarten Landkreis Biberach kamen sie mit ihren Fahrzeugen angefahren, um ihren Protest auszudrücken, aber auch um sich der Solidarität der Bevölkerung zu versichern.

„Auf, nach Bad Wurzach, zur Demo!“

Gespendete Lebensmittel

Dank großzügiger Spenden von Metzgereien und Bäckereien aus Hauerz, Eberhardzell, Haidgau und Diepoldshofen konnten die Organisatoren Wurstwecken sowie Getränke von der BAG an die Teilnehmer und Besucher des Events ausgeben, was der Veranstaltung einen gewissen Volksfestcharakter verlieh. Nach einem etwas zähen Beginn, als sich um kurz nach 19.00 Uhr nur wenige Teilnehmer um die Feuerschalen scharten – kein Wunder bei Minus-Temperaturen von mehr als zehn Grad – füllte sich das Gelände aber bald mit dem Eintreffen der Konvois.

Wurzacher Bürger kamen zahlreich

Aber auch zahlreiche Wurzacher pilgerten aus der Stadt herauf, darunter Bürgermeisterin Alexandra Scherer. Am Ende standen rund 100 Traktoren jeglicher Größe auf der im Sommer als Viehweide dienenden schneebedeckten Wiese. Viele von ihnen waren mit Transparenten und Plakaten ausgestattet, mit denen die Landwirte ihren Protest gegen die Politik, vor allem gegenüber der Berliner Ampel-Koalition, zum Ausdruck brachten.

„Die Ampel sät und erntet nicht“

Den Vogel aber schoss ein Teilnehmer ab, der auf seinem Anhänger einige Plastik-Protestkühe spazierenfuhr unter dem Transparent mit dem Text: „Wir gehen auch für Euch auf die Straße!“ Weiter hieß es auf dem Plakat: „Ohne Landwirtschaft wärst du hungrig & nüchtern. Unsere Zeit läuft ab – Eure Last auf unsren Schultern –das tragen wir nicht mehr. Die Ampel sät und erntet nicht. Flächendiebstahl und Bürokratie, wo bleiben wir? Tierwohl, Umweltschutz, Erhalt einer vielfältigen, bäuerlichen Landwirtschaft, mehr Biodiversität, Klimaleistungen – ohne Umsteuern der Agrarmarktpolitik nur eine Illusion.“ Aber auch: „Unser Land sucht qualifizierte Führungskräfte. Leute ohne Ahnung wollen uns ruinieren, deshalb fahren wir demonstrieren. “

Stefan Fimpel kündigte weitere Aktionen an

Stefan Fimpel, einer der Organisatoren des Mahnfeuers in Bad Wurzach, dankte den Sponsoren und sprach von einem Gänsehaut–Gefühl, das er empfand, als er in der Protestwoche bei den großen Protestaktionen dabei war; er kündigte an – getragen von der Solidarität aus der Bevölkerung – dass weitere Aktionen folgen werden.

Einziger Wermutstropfen: Ob es den kalten Temperaturen geschuldet war oder um ihren Protest zu unterstreichen, jedenfalls ließen viele der Teilnehmer während der gesamten Veranstaltung den Motor ihrer Fahrzeuge laufen. Was angesichts der Forderungen bezüglich der Dieselsteuer von neutralen Beobachtern als durchaus kritikwürdig empfunden werden konnte.

Blick aus der Vogelperspektive auf die Bad Wurzacher Bauerndemonstration. Drohnenaufnahme: Schwaben Farming (oh)

Viele Bilder in der Galerie



BILDERGALERIE

Fotos: Ulrich Gresser

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