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Leserbrief

„German Angst“ ist der falsche Ratgeber



Zur Diskussion um den Turm

Als „German Angst“ bezeichnen Amerikaner zögerliches Verhalten und übertriebene Ängste, welche mutiges Handeln blockieren und somit einen positiven Blick in die Zukunft verstellen. Johannes Warth aus Bad Waldsee hat anlässlich der Präsentation des neuen „Torfstechers“ die „German Angst“ treffend ins Schwäbische übersetzt: Immer dann, wenn im Städtle eine neue Idee geboren wurde, dann rumorte es durch die Gassen: „Was koscht denn des, des homm’r scho immer so gmacht und was saget au d`Leit“.  

So rumort es derzeit auch durch die Gassen von Bad Wurzach wegen unseres Turms. Gestützt auf den Bedenken von vielen selbsternannten Experten, die über Nacht zu Spezialisten in der Gründung von Bauwerken, der Statik von Gebäuden, Kostenkalkulationen, dem Marketing im Tourismuswesen, dem Brandschutz bis hin zum Natur- und Artenschutz wurden, wird alles hinterfragt, was von Fachleuten der jeweiligen Disziplinen über viele Jahre als ein Konzept erarbeitet wurde. 

Aus der Hüfte geschossene Argumente werden ins Feld geführt, „man könne doch mehrere Masten mit Kameras im Ried aufstellen und am Bildschirm das Ried genießen“, „das Ried könnte auslaufen, wenn man da Betonpfähle reinrammt“ und „die Artenvielfalt im Ried könnte gestört werden“. Und doch weiß jeder, dass Venedig auf Pfählen steht (wie auch das Wurzacher Schloss), dass die Standfestigkeit von jedem Bauvorhaben einer Berechnung und Prüfung durch anerkannte Fachleute unterliegt (die für ihre Arbeit haften und bei Fehlern vor Gericht gezogen werden) und dass Tiere und Pflanzen recht schlau sind und sich dort ansiedeln, wo sie die besten Überlebenschancen haben, also gegebenfalls vom vorbelasteten Turmstandort ins riesige Rückzugsgebiet Ried abwandern. 

Kurzum, wenn man all diesen Bedenkenträgern folgt, dann kann man in Wurzach kein größeres Projekt mehr wagen, denn es könnte ja was schiefgehen. Wir schalten dann auf Stillstand und damit auf Rückwärtsgang in unserer Stadt, weil uns der Glaube an eine positive Entwicklung unserer Stadt fehlt. Eine Entwicklung, die sicherlich immer auch mit Risiko behaftete Entscheidungen verlangt. Schlimmer noch: Mit dieser „German Angst“-Haltung entziehen wir unseren vielen Erfahrungs- und Verantwortungsträgern, welche über zehn Jahre an der Entwicklung an diesem Zukunftsprojekt gearbeitet haben, das Vertrauen. Wir sagen ihnen indirekt „Ihr könnt das nicht“.

Können Sie sich vorstellen, welche Gefühle bei Ihnen persönlich aufkommen würden, wenn Sie in einer dieser verantwortlichen Positionen wären?

Lassen Sie sich anstecken von den Chancen dieses Projektes: https://www.youtube.com/playlist?list=PL1D882OYxWYEzn7oADIhTSQT3-ZWbXkdz
Dr. Wolfgang Hübner, Bad Wurzach

Leserbriefe sind Meinungsäußerungen. Die Redaktion der Bildschirmzeitung akzeptiert ein breites Spektrum an Meinungen. Nicht veröffentlich werden extremistische, persönlichkeitsverletzende oder offensichtlich wahrheitswidrige Äußerungen.

Bevorzugt veröffentlichen wir Leserbriefe zu lokalen und regionalen Themen. Aber auch Äußerungen zu allgemeinen Themen, die die hiesige Leserschaft bewegen, werden gerne entgegengenommen.




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