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Im „Torfstecher“

Gemeinsames Fastenbrechen deutscher und türkischer Bürger mit Generalkonsulin



Foto: Türkisches Kultur- und Bildungszentrum Bad Wurzach
Iftar im „Torfstecher“: Mitglieder der türkischen Community in Bad Wurzach begingen am 18. März ihr Fastenbrechen mit Gästen im Restaurant „Torfstecher“. Hier mit am Tisch Bernhard Schad (hinten links) und Sascha Dargel (hinten rechts), beides Vorstände der Kurhausgenossenschaft. Vorne links Fuat Karaismailoğlu und Makbule Kocak Kacar, die türkische Generalkonsulin aus Stuttgart, vorne rechts Box-Weltmeister Fırat Arslan.

Bad Wurzach – „Wir sind versammelt, um nicht nur gemeinsam zu essen, sondern auch um unsere gemeinsamen Werte und Ideale zu teilen.“ Mit diesen Worten begrüßte der Vorsitzende des Türkischen Kultur- und Bildungszentrums in Bad Wurzach, Fuat Karaismailoğlu, am 18. März die vielen deutschen und türkischen Gäste, die zum gemeinsamen Fastenbrechen ins Kurhaus Bad Wurzach gekommen waren. Im Augenblick feiern die türkischen Bad Wurzacher den Fastenmonat Ramadan. In dieser Zeit wird von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang gefastet. Erst wenn die Sonne verschwunden ist, findet das Fastenbrechen statt, das sogenannte „Iftar“, das gerne in großer Runde eingenommen wird – wie diesmal im Restaurant „Torfstecher“ der Kurhaus-Genossenschaft.

Auf 18. März hatte Fuat Karaismailoğlu viele prominente Gäste wie zum Beispiel die türkische Generalkonsulin Makbule Kocak Kacar oder den bekannten Box-Weltmeister Firat Arslan nach Bad Wurzach eingeladen. Gerne wären auch Bundestagsabgeordnete gekommen, die jedoch in Berlin zur Abstimmung sein mussten. Der Vorstandsvorsitzende freute sich auch über den Besuch der Vertreter der evangelischen Kirche. „In einer Zeit, in der die Welt sich ständig verändert, ist es wichtiger denn je, dass wir zusammenstehen und uns gegenseitig unterstützen“, so Karaismailoğlu. Eine Gesellschaft sei stark, wenn sie durch Vielfalt bestimmt sei und alle zusammenhalten: „Schließlich bringt jeder einzigartige Erfahrungen und Perspektiven mit, die unsere Gemeinschaft bereichern.“

Weiter erinnerte der Vereinsvorsitzende an die besonderen Ereignisse dieses Tages: „Çanakkale geçilmez“ – Çanakkale ist unpassierbar. An diesem Tag wird der gefallenen Helden gedacht, die 1915 in den Wirren des Ersten Weltkrieges die Eroberung der Halbinsel Gallipoli verhindert haben, obwohl sie sich in einer so gut wie verlorenen Situation befunden hatten. Die Schlacht von Çanakkale sollte damit zu einer wesentlichen Säule des türkischen Nationalbewusstseins werden.

Fuat Karaismailoğlu, Vorstand des Türkischen Kultur-und Bildungszentrum in Bad Wurzach, und Makbule Kocak Kacar, Generalkonsulin der Republik Türkei aus Stuttgart, beim Iftar (Fastenbrechen) im „Torfstecher am 18. März. Foto: Türkisches Kultur-und Bildungszentrum

Besonders freute sich Fuat Karaismailoğlu, dass die Generalkonsulin trotz ihres übervollen Terminkalenders Zeit gefunden hatte, zum Iftar nach Bad Wurzach zu kommen. „Grundlage für ein respektvolles Miteinander sind der Austausch und das Bemühen um gegenseitiges Kennenlernen. Deshalb freut es mich besonders, heute auch unsere deutschen Freunde unter uns zu sehen“, trug Makbule Kocak Kacar vor. Seit fast 65 Jahren sei die türkische Gemeinschaft, die unzählige Erfolge in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kunst erzielt habe, nicht nur Gast, sondern Bürger dieses Landes und baue gemeinsam die Zukunft Deutschlands auf. Die Generalkonsulin lobte die türkischen Vereine und Verbände, die eine wichtige Rolle bei der Integration spielen.

Muttersprachlicher Unterricht

Besonders hob sie dabei das Türkische Kultur- und Bildungszentrum hervor. Der muttersprachliche Unterricht fördere die Bindung der Schüler zu ihren Wurzeln, fördere deren Selbstbewusstsein und trage dazu bei, dass sie sich als zweisprachige und multikulturelle Individuen entwickeln können. „Das Erstarken rechtsextremer Bewegungen, die Zunahme von Extremismus, Diskriminierung, Islamfeindlichkeit und Antisemitismus wirken sich negativ auf die Kultur des friedlichen Zusammenlebens aus“, stellte die Generalkonsulin fest. Deshalb sei es eine gemeinsame Aufgabe, die demokratischen Werte zu schützen und alle Formen von Extremismus zu bekämpfen.

Nach der Begrüßung wurde dann gemeinsam gegessen. Die vielen Gäste konnten sich dabei austauschen. Wobei ein deutscher Bad Wurzacher lobend feststellte: „Der Karaismailoğlu lädt schon immer ganz tolle Leute nach Bad Wurzach ein.“




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