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Leserbrief

Die Einwirkungen von außen sind massiv



Zur Diskussion um Windkraft im Raum Bad Wurzach mit Blick auch auf den Bereich Diepoldshofen / Schloss Zeil / Aichstetten / Aitrach

Bleibt Bad Wurzach frei von Windkraftanlagen? Diese Frage lässt sich nicht noch nicht eindeutig beantworten, so kennen wir heute auch nicht die diesbezüglichen Beschlüsse des Regionalverbandes, der am Freitag, 7. Februar, im Bad Wurzacher Kursaal tagt.

Nach dem uns bisher bekannten Planungsstand wird auf den Flächen des Stadtgebietes einschließlich der Flächen der Ortschaften Eintürnen, Arnach, Ziegelbach, Haidgau, Dietmanns, Hauerz kein Windkraftvorranggebiet ausgewiesen. Bad Wurzach bleibt demnach bisher windkraftfrei. Kleinwindkraftanlagen bis 50 Meter Gesamthöhe könnten aber außerhalb des Genehmigungsprozesses für Windkraftvorranggebiete trotzdem errichtet werden, sofern von der Umweltbehörde beim Landratsamt kein Veto eingelegt wird.

Die Aussage, dass Bad Wurzach frei von Windkraftanlagen bleibt, ist nur bedingt richtig, da die optischen, akustischen und sonstigen physikalischen Wirkungen der teilweise dicht an unseren Grenzen in Planung befindlichen Anlagen massiv in unseren Raum und damit auch auf die Lebenswelt der Einwohner unserer Großgemeinde einwirken werden.

Bei allen Überlegungen ist stets zu berücksichtigen, dass diese Anlagen nahezu 300 Meter hoch werden sollen. Kommen sie auf eine Anhöhe zu stehen, wirken sie noch deutlich höher.Die Einlassung, diese Anlagen würden nach ca. 25 Jahren wieder restlos zurückgebaut werden,
dürfte unter die Rubrik Zweckpropaganda fallen. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden diese Anlagen für die Einwohnerschaft lebenslänglich zur Wirklichkeit gehören. Nach der ersten Nutzungsdauer ist mit noch höheren Ersatzanlagen an WKA-Standorten zu rechnen (sogenanntes Repowering). Um den Nachkommen zeigen zu können, wie schön es hier früher mal war, kann empfohlen werden, rechtzeitig umfangreiche Foto- und Filmdokumente anzulegen.

Zukünftige Belastungen an den Rändern des Bad Wurzacher Gemeindegebietes:
– Anlagen im Diepoldshofer Wald,
– Anlagen bei Alttann und Oberurbach,
– Anlagen zwischen  Osterhofen und Eggmannsried, soweit sie mit den oberen Teilen den Rand des Wurzacher Beckens überragen.

Einen genaueren Blick sollten die Bewohner von Hauerz/Steinental und Seibranz auf den angefügten Kartenausschnitt legen. Das Windkraftvorranggebiet „Baniswald“ grenzt hart an die Teilortschaftsgrenze von Steinental an. Nicht nur die optische Wirkung wird erdrückend sein, auch die akustische und sonstige physikalische Wirkungen werden das Leben beeinträchtigen.

Die im Planentwurf mit roter oder grüner Farbe eingezeichneten Teilflächen sollen wegfallen.
Auf der verbleibenden Karofläche dürfen Anlagen errichtet werden. Bei den Mindestabständen gibt es Unterschiede. Bei Einzelgehöften und Weilern dürfen die Anlagen wesentlich näher an die Wohnbebaung gerückt werden. Das gilt selbstverständlich auch für alle Flächen, die zum Windkraft-
vorranggebiet Aitrach Südwest gehören. Um diese Flächen eindeutig dem Raum Treherz oder Seibranz zuordnen zu können, genügt die Auflösung der Abbildung nicht.

Eine plausible Begründung, warum Menschen, die in Einzelgehöften leben, weniger schützenswert sind als Menschen in größeren Siedlungen, gibt es nicht. Sie könnten aber bei der nächsten Wahlveranstaltung die Kandidaten von CDU, Grünen, SPD um diese Begründung bitten, da deren Parteien das so beschlossen haben.

Es lohnt, sich in die Abbildung zu vertiefen, denn für viele Betroffene wird sich das Leben voraussichtlich in wenigen Jahren ein anderes sein. Das gilt vor allem für die allgemeine Ruhe, für die sich bisher der Bereich Steinental – Treherz – Baniswald – Kloster Marienau auszeichnet.
Bitte immer im Kopf behalten: 270 m und höher, lebenslänglich!

Liebe Steinentaler, Treherzer, Seibranzer, hoffentlich trifft dann das bekannte Zitat von Heinz Rühmann nicht auf Euch zu: „Hübsch hässlich habt ihr´s hier“.
Hans-Joachim Schodlok, Dietmanns   

Abbildung aus dem bei der Sitzung des RVBO am 7.2.2025 vorliegenden Kartenmaterial. Kariert dargestellte Bereiche sind Windkraftstandorte: oben links die Windenergieanlage (WEA) „Baniswald“, rechts daneben die WEA „Aitrach Südwest“, östlich von Aichstetten die WEA „Aichstetten Ost“. Bei Altmannshofen ist eine WEA verbal genannt, aber nicht eingezeichnet. Möglicherweise muss diese Planung dem Denkmalsschutz von Schloss Zeil weichen (braun eingefärbte Zone).




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