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Majestätischer Greifvogel

Ausstellung „Rotmilan – Land zum Leben“ in Maria Rosengarten in Bad Wurzach



Foto: Ulrich Gresser
Blick in die Ausstellung in Maria Rosengarten.

Bad Wurzach – Die Wanderausstellung der Deutschen Wildtier Stiftung, die vom 22. November bis zum 24. Januar zu den üblichen Öffnungszeiten von Bad Wurzach-Info und Shop des Naturschutzzentrums im Gewölbegang von Maria Rosengarten ausgestellt wird, stellt das Rotmilan-Schutzprojekt vor. Ziel der Ausstellung ist es, auf diese Weise die Faszination für diesen besonderen Greifvogel in der Bevölkerung zu wecken.

Der Rotmilan ist Deutschlands heimlicher Wappenvogel und ein waschechter Europäer, wie Dr. Nicole Jüngling bei ihrer gemeinsamen Einführung mit Sabrina Schiller feststellte. Denn nirgendwo auf der Welt kommt er häufiger vor als hierzulande. Beschränkt sich sein Vorkommen doch auf Europa, haben über 50% der insgesamt europa- und damit weltweit lebenden 25.000 bis 33.000 Brutpaare ihren Horst in Deutschland.

Bestand nimmt ab

Doch seit Beginn der 1990er Jahre nimmt der Bestand dieses eleganten Greifvogels auch hierzulande ab. Die Gründe für den Bestandsrückgang werden in der veränderten Landwirtschaft vermutet. Dieser Problematik nahm sich das bundesweite Projekt „Rotmilan – Land zum Leben“ unter Leitung des Deutschen Verbands für Landschaftspflege e.V. an: Die Land(wirt)schaft sollte wieder rotmilanfreundlicher werden. Die beiden Naturpädagoginnen erwähnten auch, dass der Rotmilan aufgrund seiner Flugangewohnheit – immer die Landschaft und damit mögliche Beute im Blick – die Statistik bei der Sterblichkeit durch Windkraftanlagen anführen.

Die jetzt im Naturschutzzentrum Wurzacher Ried gezeigte Ausstellung entstand 2019, nachdem seit 2013 versucht wurde, die Lebensgrundlagen für die Rotmilanpopulation in Deutschland zu verbessern. Als mögliche Ursache für den Rückgang wird in der Ausstellung die Veränderung der Land(wirt)schaft dargestellt: Braucht der Greifvogel eine abwechslungsreich strukturierte Landschaft, zeigt die Tendenz in Deutschland (und Europa) eher in Richtung Agrarfabriken mit eintönigen Monokulturen, wo es für den Jäger und Sammler unter den Greifvögeln schwer wird wegen der verschwundenen Artenvielfalt genügend Nahrung für sich und seine Brut zu finden. Neben der bereits beschriebenen Veränderung der Kulturlandschaft, auch bedingt durch den extrem gesteigerten Düngereinsatz zur Ertragsmaximierung zeigt die Ausstellung auch viel Wissenswertes über den Körperbau und das Gefieder des schön anzusehenden Raubvogels und eleganten Fliegers.

Großformatige Bilder

Ergänzt wird die Ausstellung von großformatigen Bildern, die dankenswerterweise die Naturfotografen-Familie Hofmann aus Kempten im Allgäu zur Verfügung stellte. Mit bei der Eröffnung der Ausstellung zeigte Armin Hofmann seine Fotoshow „Rotmilan“ mit Live-Kommentar. Er brachte auch den Zweitnamen des Vogels ins Spiel, der im Volksmund auch als Gabelweihe bekannt ist. Hofmann ließ die Besucher an seinen Beobachtungen teilhaben. Zum Beispiel kann der Rotmilan nach einem „Sammelflug“, bei dem er nur zum Schlagen der Beute kurz den Boden berührt, diese bereits in der Luft verspeisen.

„Hühnergeier“

Weil er auch Aasfresser ist, wird er auch Geier des Nordens genannt. Und weil Rotmilane oft im Tiefflug über Bauernhöfen mit freilaufenden Hühnern kreisen, wird er auch Hühnergeier genannt. Dabei hat er es vor allem auf die Küken abgesehen, weil ein ausgewachsenes Huhn für ihn zu schwer wäre. Seine Beutetiere ist fast alles zwischen Wurm und Rabenkrähe. Was Hofmann auch noch aufgefallen ist: Milane, ob Rot- oder sein Verwandter, der Schwarzmilan, streiten sich – anders als bei anderen Greifvögeln üblich – nie um die Beute.

Siehe Bilderalbum



BILDERGALERIE

Fotos: Uli Gresser

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