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20. Januar

Hunderte Wallfahrer hatten sich auf den Weg nach St. Sebastian begeben



Foto: Rudi Martin
Prozession zur Sebastianskapelle am 20. Januar von Haisterkirch.

Haisterkirch – Traditionsgemäß  hatten sich am Sebastianstag (20. Januar) Hunderte von Menschen nach Haisterkirch aufgemacht, um dem Festgottesdienst und der anschließenden Prozession hinauf nach St. Sebastian beizuwohnen.

Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Haisterkirch am 20. Januar um 9.00 Uhr: Einzug der Miinistranten und Geistlichen.

Etliche Gruppen, kleine und große, mit Wallfahrerinnen und Wallfahrern aus dem ganzen Nahbereich, begaben sich auf die Wege, die aus vier Himmelsrichtungen  zur Kapelle führen, um dort zu beten und um den Beistand des Heiligen bei Gott zu erbitten.  

Die sieben Männer aus Bergatreute

Beispielhaft sei eine siebenköpfige Männergruppe aus Bergatreute genannt, die sich schon um 7.00 Uhr zu Fuß von ihrem Heimatort Bergatreute nach Haisterkirch aufgemacht hatte, um rechtzeitig dem Festgottesdienst um 9.00 Uhr beiwohnen zu können. Dann schloss sich die Gruppe der Prozession an, immer bergauf zur Kapelle St. Sebastian und dazu betend und singend, wie all die Wallfahrtteilnehmenden. Die Namen der sieben Bergatreuter seien genannt. Es waren: Josef Forderer, Theo Hepp, Hans Hoh, Manfred Hoh, Rainer Hoh, Karl Klawitter und Franz Josef Teufel.

Fünf der sieben Pilger aus Bergatreute.

Die Wetterverhältnisse mit viel Sonnenschein bei Temperaturen um den Gefrierpunkt  waren ideal. Die Pfarrkirche war bei Gottesdienstbeginn um 9.00 Uhr voll belegt. Pfarrer Stefan Werner und der Gewählte Vorsitzende des KGR Haisterkirch Rolf Heber begrüßten die Gottesdienstbesucher. Sie freuten sich darüber, dass auch etliche Verantwortliche aus der Politik, so Minister a. D. Rudi Köberle und der Bundestagsabgeordnete Axel Müller, beide CDU, und aus der Kommunalpolitik Sonja Wild in Vertretung des Oberbürgermeisters, die Ortsvorsteher Achim Strobel (Reute-Gaisbeuren), Matthias Covic (Haisterkirch) sowie die frühere Ortsvorsteherin Rosa Eisele und die früheren Ortsvorsteher Franz Spehn (Mittelurbach) und Franz Bendel (Gaisbeuren) zum Sebastiansfest hierhergekommen waren. Etliche weitere Ehrengäste, so auch Gemeinderäte und Ortschaftsräte, gehörten dazu.

Bei der Festmesse wirkten mit (von links): Diakon-Ausbilder Erik Thouet (Heiligkreuztal), Pater Hubert Vogel, Pfarrer Thomas Bucher, Superior Ulrich Steck (Kloster Reute), Superior Konrad Werder (Salvatorianer vom Gottesberg Bad Wurzach), Pastoralreferent Benjamin Sigg (SE Leutkirch), Pfarrer Stefan Werner und Pfarrer i. R Josef Mattes. Vorne erkennt man Rolf Heber und Gemeindereferentin Sandra Weber. 

Welche Bedeutung diesem Festtag in Haisterkirch und in der ganzen Seelsorgeeinheit Bad Waldsee beigemessen wird, erkannte man schon daran, dass sich acht Geistliche  um den Altar versammelt hatten. Auch 14 Ministrantinnen und Ministranten dienten im Altarraum. Sie hatten extra einen schulfreien Tag genehmigt bekommen.

Natürlich zogen die Ministranten mit der Prozession hinauf zur Sebastianskapelle, hoch über Haisterkirch im Wald gelegen. Foto: Lothar Menz

Benjamin Sigg predigte

Hauptzelebrant war Pfarrer Thomas Bucher. Dem Festprediger Benjamin Sigg, Pastoralreferent der Seelsorgeeinheit Leutkirch, gelang es auf überzeugende Weise und sehr informativ, weshalb sich Menschen hoffnungsvoll aufmachen zum Pilgern und Wallfahren auch in unserer modernen Zeit. Beim Pilgern begibt man sich auf die Suche nach Gottes Spuren. Wallfahrer haben ein Ziel wie etwa hier die Kapelle St. Sebastian, um in vielen Anliegen und Nöten um den Beistand der Heiligen bei Gott zu bitten und auch dafür zu danken.

Organist und Kantor: Johannes Tress

Der Vollblutmusiker Johannes Tress begleitete an der Orgel meisterlich all die passend ausgewählten Liedbeiträge für die Gottesdienstbesucher und gefiel durch feinen Gesang.

Johannes Tress an der Orgel. Er fungierte auch als Kantor.

Den Priestern und Diakonen, den Minis, dem Organisten, den Lektorinnen, den Verantwortlichen für die Mesnerdienste und all den Helferinnen und Helfern dankten am Schluss des Festgottesdienstes Pfarrer Stefan Werner und der Gewählte  Vorsitzende des Kirchengemeinderats Rolf Heber. Dankbaren Beifall spendeten die Gottesdienstbesucher. Der Befall war groß, als dem Festprediger Benjamin Sigg ein Präsent von der Kirchengemeinde übergeben wurde.

Rolf Heber, der Gewählte Vorsitzende der Kirchengemeinde Haisterkirch, überreicht Benjamin Sigg ein Geschenk.

Der Applaus schwoll dann nochmals mächtig an, als Herbert Eisele, der über 30 Jahre lang als Küchenchef für die perfekte Verköstigung der Wallfahrtsteilnehmer Sorge getragen hatte, eine neue Küchenschürze überreicht wurde. Das symbolische Geschenk hatte er sich redlich verdient, früher in der Küche des Pfarrgemeindesaals und jetzt in der Gemeindehalle. Seine Cheffunktion will er nun aber nach 30 Jahren beenden.

Herbert Eisele hatte 30 Jahre lang den Küchendienst beim Sebastiansfest gemanagt und zusammen mit einem Team die zahllosen Pilger verköstigt. Jetzt hat er diesen Dienst beendet. Zum Abschied bekam er eine neue Küchenschürze. Die kommt sehr wohl noch zum Einsatz: in der Küche zu Hause.

In der Gemeindehalle in Haisterkirch waren zur Mittagszeit alle Plätze belegt. Unser Bild zeigt den Ehrentisch mit Pfarrer Werner von rechts.

Ehrengäste waren auch der Bundestagsabgeordnete Axel Müller (links) und der ehemalige Landesminister Rudi Köberle.

Auch dieses Mal hatten Helferinnen und Helfer ganztägig dafür Sorge getragen, dass sich Wallfahrerinnen und Wallfahrer in der Gemeindehalle mit Speisen und Getränken sowie Kaffee und Kuchen stärken konnten. Das Serviceteam im Küchenbereich wie im Saal schaffte es zur Mittagszeit, als alle Stühle belegt waren, die etwa 250 Essensgäste rasch und freundlichst zu bewirten.

Nach der Festmesse ging es um aa. 10.30 Uhr hinauf nach St. Sebastian.
Text und Fotos: Rudi Martin



BILDERGALERIE

Fotos: Rudi Martin, Lothar Menz (1)

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