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Reinhold Malls neuer Ried-Film

Was man vom Turm alles sehen könnte



Foto: Philipp Mall
Bild aus dem Film: Blick vom geplanten Turm. Hier fand der letzte Torfabbau statt, bevor das Gebiet wiedervernässt wurde. Drohnenaufnahme.

Dietmanns – Reinhold Mall, der das Wurzacher Ried seit vielen Jahren fotografierend und filmend im Fokus hat, hat einen neuen Film gemacht. Seine – behördlich genehmigte – Drohnenaufnahme zeigt das Ried exakt von jenem Standort, an dem der Turm geplant ist, und exakt aus jener Höhe, die der Turm haben soll: aus 40 Metern Höhe. Zum Vergleich hat Mall einen Kamera-Schwenk von der Grabener Höhe aus gemacht – mit derselben Drohnenkamera und demselben Objektiv. Der sehenswerte Film sowie auch der Vergleichsclip sind hier im „Wurzacher“ über Links abspielbar. Der Film ist gut sechs Minuten lang, der Clip hat 38 Sekunden.

Hier ist der Link zum Film www.picofon.de/turmblick (siehe auch roter Button am Ende des Artikels)

Hier der Link zum Blick von der Grabener Höhe: www.picofon.de/graben (siehe auch roter Button am Ende des Artikels)

Im Film wird gezeigt, was man vom Turm aus sehen könnte. Der Turm hätte eine Höhe von 40 Metern und würde im einstigen Torfwerk Haidgauer stehen – einem ehemaligen Industriegebiet. Die Aufnahmen im Film sind nicht mit einem Teleobjektiv aufgenommen, sondern zeigen den Blick eines Besuchers auf dem Turm ohne Fernglas. Im zweiten Teil des Films wurde sogar ein Weitwinkelobjektiv eingesetzt – ein Turmbesucher wäre viel näher am Geschehen.

Man sieht Moorwald, den Riedsee und einen ehemaligen Entwässerungskanal beim Torfwerk. Ganz in der Nähe des Turms blickt man auf Niedermoorgebiet entlang der Haidgauer Ach. Es wird als Streuwiese genutzt und ist sehr artenreich. Auf ihr wachsen seltene Pflanzen und man findet eine sehr große Zahl von verschiedenen Insekten. 

Auf dem Gelände des Haidgauer Torfwerks blickt man auf Bagger, Schienen und Loren und auf Fundamente von abgerissenen Gebäuden. Momentan wird das Gelände und Spuren des Torfwerks überwuchert. Es gehört zum Konzept des Turmprojekts, dass das Industriedenkmal Haidgauer Torfwerk mit einbezogen wird.

Auch der langgestreckte Stuttgarter See mit Schilfgebieten ist vom Turm aus zu sehen. Vor und hinter dem Stuttgarter See sieht man auf Heide. Zur Blütezeit und von oben ist das ein optischer Genuss – eine kräftig violette Fläche.  

Am Horizont sieht man den kompletten Rand des Wurzacher Beckens, der ringförmig das ganze Becken umschließt. Die Haidgauer Ach schlängelt sich durch das Niedermoorgebiet. 

Man sieht vom Turm aus eine Vielzahl von unterschiedlichen Moortypen. Das wäre an keinem anderen Standort so der Fall. 

Man kann die Wiedervernässungsmaßnahmen gut an den entstandenen Wasserflächen sehen. Ein Paradies für viele seltene Tiere und Pflanzen. Ohne Turm sind Beobachtungen in diesem Gebiet nahezu unmöglich. 

Die vom Turm aus einzusehenden Gebiete sind für die Besucher des Riedes nicht zugänglich. Nur ganz wenige Experten dürfen die Gebiete betreten. Nur selten gibt es eine Führung für Interessierte – aber die führt nur an den Rand der letzten Wiedervernässungsmaßnahme. Mit dem Bau des Turms entfielen viele dieser Begehungen. 

Das Naturschutzzentrum „Wurzacher Ried“ sieht den Turm als taugliche Möglichkeit, das Hochmoor und andere Moortypen im Rahmen seines Auftrags zur Umweltbildung sichtbar zu machen. Das Projekt ist als Idee aus den Reihen des Naturschutzes selbst entstanden! 

„Nur was man kennt, kann man auch schätzen“

„Es wäre jammerschade, wenn dieses Juwel der Natur nicht auf eine schonende Weise der Bevölkerung gezeigt würde – denn nur was man kennt, kann man auch schätzen“ – mit diesem Appell schließt der Film (Sprecherin: Andrea Mall; Videoaufnahmen: Philipp Mall; Text und Schnitt: Reinhold Mall).



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