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Suppenküche

Expert-Keßler spendet Elektrogeräte für Hilfstransport in die Ukraine



Foto: Rudi Heilig
Wirksame Ukraine-Hilfe, organisiert über die Waldseer Suppenküche. Unser Bild zeigt (von links) Inge Bendel, Rudi Heilig, Levchenko Serhij mit Frau, Vater und drei Kindern, Julia Leier, Gertrud Baumann, Ulrike Keßler, Katharina Teilhof und Wolfgang Pfefferle.

Bad Waldsee – Seit eineinhalb Jahren kümmert sich die Suppenküche im Klosterstüble auch um die in Bad Waldsee und im Kloster Reute wohnenden Flüchtlinge aus der Ukraine.

Neben einem Startgeld und einem Hoffnungsrucksack wird auch bei Bedarf das Mittagsmenü geboten. Wertvolle Arbeit leistet hier Katharina Teilhof beim Übersetzen und besseren Verstehen. Ein weiterer Glücksfall ist, dass die seit vielen Jahren in Haisterkirch wohnende Julia Leier – eine gebürtige Ukrainerin – sich ebenfalls als Dolmetscherin und Vermittlerin einbringt.

Julia Leier bekommt beinahe täglich neueste Informationen aus dem Kriegsgebiet. Ist doch ihr Bruder orthodoxer Priester in Hluchiw, einer Stadt mit 25 000 Einwohnern m Norden der Ukraine in unmittelbarer Grenze zu Russland. Täglich kümmert er sich in seiner Gemeinde besonders um viele Kinder und Jugendliche in großer Not. Ständig sind hier die Menschen den Luftangriffen der Russen ausgesetzt. Nur wenige Meter von seinem Haus entfernt explodierte ein Geschoss und hinterließ nur Trümmer. So seien etwa ein Drittel der Einwohner bereits geflüchtet, überwiegend Frauen mit Kindern. Bei einer hohen Teuerungsrate können die Menschen hier nur das Allernötigste erwerben.

Groß ist die Freude bei Levchenko Serhij, dem Priester aus Hluchiw, dass er beim Besuch seiner Schwester in Haisterkirch seinen Transporter mit gespendeten Gegenständen im Wert von mehreren Tausend Euro in Bad Waldsee beladen darf. Gut ein Dutzend Elektrogeräte hat allein Expert-Keßler dafür gespendet. Die Suppenküche ermöglichte diesen Transport auch finanziell, etwa die Hälfte der Spritkosten für die 2600 Kilometer wurden übernommen.

Bei einem Besuch in der Suppenküche wurde sehr deutlich, dass eine Flucht für den Priester nie in Frage komme: „Ich kann doch meine Gemeinde nicht allein lassen.“ Beeindruckend war die Antwort auf die Frage von Rudi Heilig, wie lange denn ein orthodoxer Gottesdienst dauere. „Bis zu drei Stunden, denn die Menschen bekommen so viel von Gott. Dafür dankbar zu sein ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. So kann dieses Beten und Danken bei uns auch durchaus länger dauern“.

Gute Deutschkenntnisse hat Levchenko Serhij bei seinem Deutschlandaufenthalt vor 20 Jahren erworben. Hier studierte er in Weihenstephan Agrartechnik.

Julia Leier und Levchenko Serhij, ihr Bruder. Der othodoxe Priester überreicht im Klosterstüble eine Dankes-Urkunde an die Suppenküche.



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