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Nachruf der Narrenzunft Aulendorf auf Klaus Wekenmann

Er hat den Menschen Freude gebracht



Foto: Peter Herbst
Im Ritterkeller zu Aulendorf mit Pater Hans Ettinger (im Häs einer Aulendorfer Eckhexe). Undatiertes Foto (entnommen dem Buch „Menschenskinder“ von Gerhard Reischmann).

Aulendorf – Klaus Wekenmann war ein begnadeter „Fasneter“, wortgewandt und schlagfertig, der in seinen närrischen Beiträgen die Dinge auf den Punkt brachte, ohne zu verletzen. Die hohe Kunst der feinen Kritik, dargeboten im Narrenkleid, beherrschte er aus dem Effeff. Im Fasnetsgetümmel war Klaus mit dem eleganten Florett unterwegs, nie mit dem schweren Säbel draufhauend. So hat er über eine lange Zeit die Aulendorfer Fasnet mitgeprägt und den Menschen Freude gebracht. Ein Quell seiner Inspiration war seine Frau Helga, die ebenfalls mit Leib und Seele in der Fasnet dabei war. Klaus Wekenmann starb am 2. April im Alter von 80 Jahren. Die Narrenzunft Aulendorf hat ihrem Nachruf, verbreitet in den Sozialen Medien, diese Überschrift gegeben: „Das Leben endet, die Erinnerungen an einen Freund und wunderbaren Narren nicht.“ Hier der Text im Wortlaut:

Direkt nach der Beerdigung von Ehrenzunftrat Alfred „Fred“ Ohlinger hat die Narrenzunft Aulendorf einen weiteren, schweren Verlust zu beklagen. In der Nacht von 2. auf 3. April 2024 verstarb ihr Ehrenzunftmeister Klaus Wekenmann.

Klaus Wekenmann, der 1965 als junger Beamter der Post von Ravensburg nach Aulendorf kam, lernte bald seine spätere Frau Helga kennen. Helga war als Aulendorferin natürlich Mitglied der Narrenzunft Aulendorf e.V. und so kam Klaus schnell mit der Aulendorfer Fasnet in Berührung. Bereits 1968 wurde er Zunftrat und begleitete über Jahrzehnte hinweg folgende Ämter in der Narrenzunft:

1975 – 1979 Stellvertretender Narrenschreiber
1980 – 1982 Narrenschreiber
1982 – 1983 Mitgliedswart
1984 – 2001 Stellvertretender Zunftmeister
2002 – 2012 Zunftmeister
2012 – 2024 Ehrenzunftmeister

Fast 40 Jahre Maskenmeister

Unvergessen sind seine Auftritte als Maskenmeister beim Häsrichten, am Hexeneck und am Kehraus; Du hast den Maskenmeister nicht nur fast 40 Jahre gespielt, Du warst der Maskenmeister!

Bei der Maskenbeschwörung 1988.

Beim Häsrichten 1996.

Die Liebe zu Aulendorf und zu Aulendorfs Geschichte kam bei Klaus direkt nach seiner Familie; sein Wissensdurst machten ihn hierbei zu einem profunden Kenner der Aulendorfer Fasnet und der Stadtgeschichte Aulendorfs. Sein persönliches, privates „Archiv“ umfasst einige Schränke mit Ordnern und eine Vielzahl von Büchern; was aber verlorengeht, sind die vielen Geschichten, die Klaus Wekenmann, oft mit seiner Frau Helga, über die Jahre erlebt hat. Oft genug haben wir als junge Zunfträte den Erzählungen von damals aus der „Schwemme“, aus dem „Löwen“ oder von unserer wunderbaren Straßenfasnet gebannt zugehört!

Durch seine herzliche und aufgeschlossene Art bestehen noch heute viele Narrenfreundschaften zu Narrenzünften aus der Ferne und der Näh; unvergessen sind hierbei die geselligen Runden bei unserer Nachbarzunft Waldsee, bei denen Klaus mit seiner Helga gern „de Letschde auf d‘r Buckel guggat hot“.

Bis zuletzt war Klaus auf unseren Zunftratssitzungen und im Brauchtumsausschuss aktiv und hinterfragte Sachverhalte, sagte seine Meinung und hielt auch nicht mit Lob zurück, wenn er etwas gut fand. Immer wieder sagte er mit Stolz: „Do isch Altwerra leicht, wenn ma sieht, dass es guad weitergoht.“ 

Mit Klaus Wekenmann verliert Aulendorf eine Persönlichkeit, die weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt war; unsere Gedanken sind in diesen schweren Tagen und Stunden bei seinen Kindern und deren Familien.

Wir verlieren mit ihm ein großes Vorbild und einen guten Freund! 

Danke für alles!

Im Namen des Zunftrates und der ganzen Narrenzunft Aulendorf e.V.
Flo Angele und Michael Weißenrieder

Das Requiem für Klaus Wekenmann wird am 24. April um 14.00 Uhr in der Stadtpfarrkirche Aulendorf  gehalten. Anschließend Beerdigung auf dem Aulendorfer Friedhof.

Klaus Wekenmann (1943 –2024)



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