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„Der Wandersmann“

Beim Zunftmeisterempfang in Seibranz wurde die neue Maske vorgestellt



Foto: Ulrich Gresser
Vize-Zunftmeisterin Conny Steiner stellt die neue Maske vor: der Wandersmann.

Seibranz – Bereits zum siebten Mal veranstaltete die Seibranzer Narrenzunft um Zunftmeister Willi „WilliBu“ Butscher einen Narrensprung. Beim Zunftmeisterempfang – erstmals nicht in der Festhalle, sondern in der „zweiten Heimat“ der Zunft, im ehemaligen Stall der Familie Menig in Seibranz-Ösch – stellten die Langjuppen nun ihre zweite Figur, den „Wandersmann“ der närrischen Öffentlichkeit vor.

Bekanntermaßen ist ein Wintereinbruch in Seibranz immer besonders stark. Und genau einen solchen gab es in der Nacht, bevor in Seibranz der siebte Narrensprung und davor der Zunftmeisterempfang stattfand. Und weil letzterer erstmals in Seibranz-Ösch stattfand, war für manchen Gast Spurensuche angesagt, um dort rechtzeitig anzukommen.

Dafür bekamen die Vertreter der insgesamt 26 Zünfte, zehn Musikgruppen und drei Festwagen Einiges geboten. Denn die Seibranzer Langjupp bekommt innerhalb der Zunft Gesellschaft. Der Wandersmann, der auf derselben Sage basiert wie die Langjupp, wurde nach zweijähriger Projektentwicklung nun vorgestellt. In einem Film wurde zunächst die Sage noch einmal in Erinnerung gerufen, in der eben jener Wandersmann bereits vorkam. Im zweiten Teil wurden dann die einzelnen Schritte bis zum Prototypen, für den natürlich Chef Willi Butscher jeweils in das Häs mit seinem markanten weinroten Kapuzenumhang stieg. Aber auch an den Narrasoma hatten die Entwickler gedacht, so dass dieser die ersten Häser dann beim Narrensprung am Nachmittag präsentieren konnte.

Rekordverdächtig: der „Narrensoma“

Apropos Narrensoma: Daniel Wassner, der Haidgauer Zunftmeister, verriet im Rahmen seines Beitrages, dass dieser bei den Langjuppen derzeit bei einer rekordverdächtigen Zahl von 73 liegt. Als Gastgeschenk hatte er deswegen Süßigkeiten für die Kleinen mitgebracht. Mit den Großen ging er härter ins Gericht: Für sie hatte er eine Fernsehzeitschrift und Kondome mitgebracht, damit diese sich trotz der harten Winter in dieser Gemeinde auch noch mit etwas anderem beschäftigen konnten…

Die Mitglieder der Langjuppen um Willi Bu und Conny Steiner hatten sich für ihren Zunftmeisterempfang etwas einfallen lassen: Jede Zunft bzw. Musikvertretung sollte anhand von mehreren Stichpunkten wie Hobbies, besondere Merkmale, Eigenschaften, Aussehen und Name oder Spitzname seinen Zunftpartner beschreiben. Das Spektrum der Ansichten reichte da etwa beim Aussehen von zuckersüß bis geht so, die Lieblingsgetränke reichten vom profanen Bier bis exotischen Mixgetränken wie dem Playa-Schorle (Wodka-Lemon Maß!).

Schnuckelige kleine Gießkannen

Um den Wirten von der Vollgas-Bänd den Ausschank der allseits beliebten Ulmer Schorle, einem ebenso beliebten Mixgetränk (Rotwein, Weißwein, saurer und süßer Sprudel) zu erleichtern, hatte die Zunft schnuckelige kleine Gießkannen aus dem Baumarkt besorgt, aus denen der Ausschank dann flotter von der Hand ging.

Die Mädels der Hoigamer Stroßa Hup´r vervollständigten die Ausrüstung des Wandersmannes und legten bei Willi Bu und seinem Häs kräftig Hand an: Als Regencape diente eine Mülltüte, eine Tüte einer Supermarktkette, die mit dem Slogan wirbt „Dann geh doch zu…“ mutierte zum Rucksack, Badelatschen wurden zu Wanderschuhen, die Sonnenbrille bestand aus einer Lesebrille, deren dicke Gläser mit einer Creme eingefärbt wurden. Bei den schicken Söckchen wurde Willi Bu zum Vierbeiner, denn diese trug er als Handschuhe. Um sich zu artikulieren, fungierten zwei Blechdosen als Handy.

Viele Zünfte, unter anderem die Aitracher und Wurzacher, spenden inzwischen das Geld für Gastgeschenke lieber für einen guten Zweck und bringen nur noch Kleinigkeiten zu den Empfängen. In Seibranz erhielten die Zunftvertreter ebenso wie die Gäste wie Ortsvorsteherin Petra Greiner, die als fragile, aber leuchtende Schneeflocke gleich mal als Security ihren Gatten dabei hatte, oder Bürgermeisterin Alexandra Scherer oder die Feuerwehrleute, die während des Umzuges für die Straßenabsperrung sorgten, erhielten kleine Schnapsbecherlein mit Namensaufdruck anstelle des sonst üblichen Pins.

Weil der „Tagungsort“ rund einen Kilometer außerhalb von Seibranz liegt, hatten die Langjuppen sogar für einen Bustransfer für die Zunft- und Musikvertreter und Gäste in die Seibranzer City gesorgt, damit auch alle rechtzeitig zum Sprungbeginn vor Ort waren.

Beachten Sie bitte unsere Bildergalerie.



BILDERGALERIE

Fotos: Ulrich Gresser

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