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Leutkirchs Gemeinderat beschloss ein besonderes Verkehrsangebot

Emissionsfrei: Das Elektrobähnle kommt



Foto: Stadt Leutkirch
Probelauf 2024: Damals fuhr das Bähnle mit Verbrennermotor zum Center-Park hinaus. 2026 wird es dank Elektro-Antrieb emissionsfrei schnurren.

Leutkirch – Montagabend, 10. März nach 18.00 Uhr im Saal des Verwaltungsbaus am Gänsbühl: Gemeinderatssitzung Leutkirch. Einer der Tagesordnungspunkte: das „Elektrobähnle“. Es soll ab 2026 Gäste von CenterParks in die Innenstadt kutschieren. Oder auch Leute aus Altersheimen zum Markt. Bevor’s die Stadt kaufen kann, wird für 2025 ein (Verbrenner-)Motor-betriebenes Gefährt angemietet. War schon 2024 probeweise ein „Erlebnis“ gewesen. Ganz ohne Parkplatzsuche. Das entlastet die Innenstadt. Damit das Ganze keinen Staub aufwirbelt, beschloss der Gemeinderat einige Verbesserungen daran.

Das Bähne beim ALSO 2024. Foto: Stadt Leutkirch

Erst probieren, dann beschließen. Ein „sehr positives Feedback“ aus Einzelhandelsgeschäften und Gasthäusern bekam das erste „Bähnle“, das während des „Altstadt-Sommerfests“ (ALSO) 2024 vom CenterParks in die Altstadt rollte. Manche sollen bis aus Memmingen und Ravensburg angereist sein, um in den „Bähnle“-Waggons Platz nehmen zu dürfen. Rund 6500 Leute ließen sich so durch die Innenstadt bewegen. Bei massiv vermindertem Parkplatzbedarf. Das entlastete sowohl die Bevölkerung als auch die Umwelt. Kurzum: eine Fremdenverkehrs-Attraktion mit viel Zustimmung.

Zuschuss von LEADER

Das riet zu mehr. Und so machten sich bei der Stadtverwaltung vor allem Julia Panzram und Thomas Stupka dazu schlau, wie das Ganze gut ins Werk zu setzen sei. Panzram für „Touristinfo & Bäder“, Stupka für „Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit“. Ergebnis: „Die Anschaffungskosten für eine moderne und barrierefreie Wegebahn mit elektrischem Antrieb betragen etwa 649.000 Euro (brutto), der LEADER-Zuschuss beläuft sich auf netto 218.080 Euro (40 %).

Moderate Fahrpreise

Für die Fahrten mit dem Bähnle sind moderate Fahrpreise geplant. Dadurch können die Betriebskosten zu Teilen gedeckt werden. Gleichzeitig soll dadurch auch eine gewisse „Verbindlichkeit“ für die Fahrten geschaffen werden.“ Übrige Kosten seien aus dem „Stadtmarketing“-Haushalt zu decken.

Dieser Zahlungsweg biete womöglich auch Steuervorteile für die Stadt. So vermutete es der Erste Bürgermeister Dr. Daniel Gallasch (Finanzen). Ihn hatte wiederum Stadtrat Waldemar Westermayer darauf angesprochen. Westermayer bestätigte, solche „Bähnle“ böten „wirklich ein Erlebnis“. Allerdings sei in Leutkirch noch „das Problem mit dem Bahndamm und der Staubentwicklung“ zu klären, betonte der CDU-Fraktionsvorsitzende. Der Weg sei stellenweise etwas schmal – und bei Trockenheit lästig staubig für Leute, die entlang der „Bähnle“-Strecke leben. Aus der Stadtverwaltung kam dazu der Hinweis, der Staub lasse sich durch gelegentliches Bewässern der entsprechenden Routen-Abschnitte am Boden halten.

Gottfried Härle, Fraktionschef des Grünen Bürger-Forums (GBF), Härle lobte zum „Bähnle“, dass „das letztes Jahr gut angenommen worden ist.“  Doch sei die Route „ein großes Problem“. Vor allem zwischen dem Öschweg und dem Kreisverkehr „Neue Welt“ bedeute das „Bähnle“ eine Gefahr für dort spielende Kinder. Härle: „Das dürfen wir nicht riskieren.“ Das GBF schlage daher vor, das neue elektrische „Bähnle“ für 2026 erst dann zu bestellen, wenn die Streckenführung entsprechend verlegt worden sei – etwa über „Regina Pacis“ und die Herlazhofer Straße. Dr. Brigitte Schuler-Kuon, Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen (DU), fragte nach der Barrierefreiheit des Verkehrssystems. CDU-Rat Christoph Krimmer mahnte „Ruhezeiten“ für die Anliegerschaft des „Bähnle“ an. GBF-Rat Alfons Notz schlug vor, die Ortsgruppe des Verkehrs-Clubs Deutschland (VCD) wegen der „Bähnle“-Nutzung von Radwegen mit einzubeziehen.

„Wir haben mit dem VCD bereits gesprochen gehabt“, sagte Thomas Stupka dazu. „Auch für Rollstühle und Kinderwagen gibt es Lösungen“, wusste der städtische Öffentlichkeitsarbeiter. Die ganze Streckenführung werde nochmal „sehr kritisch geprüft“. Stupka sagte, er habe in Straßburg gesehen, dass solche Gefährte gar über Plätze rollen, auf denen sich sonst eher nur Leute zu Fuß bewegen. Sprich: „Woanders funktioniert’s.“ Wegen der Zuschüsse sei es es sehr empfehlenswert, das dann neue elektrische „Bähnle“ für 2026 schon heute (10.3.) zu beschließen. Philipp Künst (Freie Wähler/FDP) riet zu „Lockpreisen“, um Mitfahrende anzulocken. Tezer Leblebici erinnerte an das erste „Bähnle“ beim ALSO-Fest 2024: „Das ist abartig super angekommen“, wusste das DU-Ratsmitglied.

Leblebici war mit dieser Einstellung nicht allein. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für den Verwaltungsvorschlag zugunsten des elektrischen „Bähnles“ 2026 aus – samt Anmieten ähnlicher Benzin- oder Dieselgetrieber Gefährte über den Sommer 2025.
Julian Aicher

Sitzungsvorlage unter Downloads



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